Gregor Hradetzkys Vater war Orgelbauer und traditionellerweise sollte sein Sohn Gregor das Handwerk erlernen und den Betrieb übernehmen. Erst nach dem Versprechen, ein „Schinakl“ (kleines Boot) auf der Donau zu kaufen, schaffte es Vater Hradetzky, seinen Sohn zur Lehre des Orgelbauer-Berufes zu überreden. Denn Gregor liebte den Sport, insbesondere das Kanufahren.
Ab 1928 war Hradetzky Mitglied des Steiner Ruderklubs und zwischen 1933 und 1936 „erruderte" er sich nicht nur vier Europameister-Titel, sondern siegte auch bei 18 nationalen Meisterschaften. Bei den Olympiaschen Spielen 1936 in Berlin errang Hradetzky Goldmedaillen im Kajak-Einer über 1.000 Meter und im Faltboot-Einer über 10.000 Meter. Er konnte sich auch als Langläufer für die Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen qualifizieren, musste aber wegen einer Verletzung absagen.
Nach seiner aktiven Zeit als Sportler kehrte Hradetzky zum Beruf seiner Familie zurück, legte 1941 die Orgelbau-Meisterprüfung ab und übernahm die Firma seines Vaters. Er baute unter anderem die Orgeln für die Kathedrale von Kattowitz, für Kirchen in Meran und Manchester, sogar für Los Angeles, San Francisco oder Sydney. Dort errichtete er in Kooperation mit Ronald Sharp 1979 für das Opernhaus Sydney die große Orgel mit 131 Registern auf fünf Manualen und Pedal. Er übte auch Funktionen im Österreichischen Olympischen Comité aus und war Präsident der "Aktion Kremser Sportförderung". Hradektzky war Kremser Ehrenbürger, wurde zum Kommerzialrat ernannt und mit dem Orden des Internationalen Olympischen Komitees ausgezeichnet. Er starb 1984 während eines Urlaubs in Bad Kleinkirchheim.