Anna Veith, die als Anna Bräunlinger geboren und durch die Heirat ihrer Eltern legitimierte Anna Fenninger wird, zeigt schon früh ihr außergewöhnliches Talent. Als vierfache Junioren-Weltmeisterin und zweifache Europacup-Gesamtsiegerin wird sie oft als „die neue Pröll" bezeichnet. Druck und Erwartungen sind dementsprechend enorm. Nach enttäuschenden Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver entscheidet sie, einen Neuanfang zu wagen.
Diese Entscheidung sollte sich bezahlt machen. 2011 wird sie in Garmisch Kombi-Weltmeisterin und feiert ihren ersten Weltcupsieg in Lienz. Bis 2015 sammelt die Salzburgerin insgesamt 15 Weltcupsiege und holt bei drei Weltmeisterschaften sechs Medaillen. Ihr Triumph in Sotschi 2014, wo sie Olympiasiegerin im Super-G wird, ist der vorläufige Höhepunkt. 2015 folgen sogar noch zwei Weltmeistertitel und der Gewinn des Gesamtweltcups.
Doch genau in diesem Jahr beginnt ihre schwierigste Phase. Veith, die nicht nur auf der Piste eine Kämpferin ist, sondern sich auch abseits davon für die gleichen Rechte wie ihre männlichen Kollegen einsetzt, verletzt sich schwer am Knie. Mehrere Operationen und lange Pausen prägen die folgenden Jahre. Trotz aller Widrigkeiten kehrt das Ausnahmetalent immer wieder zurück und hätte ihr Comeback 2018 beinahe mit einem weiteren Olympia-Sieg gekrönt. Allerdings blieb die tschechische Außenseiterin Ester Ledecka in Südkorea eine Hundertstel vor Veith. Nach einem erneuten Kreuzbandriss und dem dritten Comeback innerhalb von vier Jahren verkündet Veith kurz vor ihrem 31. Geburtstag ihren Rücktritt.