Als Manuel Fettner mit gerade einmal 15 Jahren sein Weltcup-Debüt feiert, ist schnell von Wunderkind die Rede. Der Tiroler wird bei seinem ersten Springen im Rahmen der Vierschanzentournee in Innsbruck zwar nur 44., erreicht zwei Tage später in Bischofshofen allerdings schon den starken fünften Platz. Und obwohl er im selben Jahr bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2001 in Karpacz sowohl im Einzel als auch im Team Silber holt, dauert es bis zu seinem endgültigen Durchbruch noch einige Jahre. Erst in der Saison 2011/12 zeigt er wieder sein großes Talent und belegt bei der Vierschanzentournee den vierten Platz.
Doch die guten Leistungen kann Fettner in weiterer Folge nicht bestätigen und muss überwiegend mit dem Continental Cup vorliebnehmen. Dort feiert er im Laufe seiner Karriere 26 Siege, während ihm ein Weltcuperfolg bis zum Schluss verwehrt bleibt. Dafür kommt er im Alter von 32 Jahren zu seiner Olympia-Premiere: 2018 nimmt er in Pyeongchang an allen drei Bewerben teil, fährt aber ohne Medaille nach Hause. Vier Jahre später schreibt Fettner dann sein eigenes kleines Märchen: Zuerst holt er von der Normalschanze sensationell Silber, ein paar Tage später triumphiert er mit seinen Teamkollegen im Mannschaftsbewerb. Damit ist Fettner der älteste österreichische Sieger bei Olympischen Winterspielen.