Nach mehreren Erfolgen im Nachwuchsbereich galt Mario Stecher als Österreichs große Hoffnung in der Nordischen Kombination. Am 4. Dezember 1993 gab der Steirer sein Debüt im Weltcup und belegte den siebten Rang. Gleich bei seinem zweiten Rennen feierte er seinen ersten von zwölf Weltcupsiegen und war damit mit 16 Jahren der jüngste Sieger am legendären Holmenkollen. Die Medien feierten Stecher als „Wunderkind“. Stecher nahm an sechs Olympischen Winterspielen teil: 1994 in Lillehammer, 1998 in Nagano, 2002 in Salt Lake City, in Turin 2006 und in Vancouver 2010. Dabei konnte er vier Medaillen gewinnen – zweimal Gold und zweimal Bronze, jeweils mit dem Team. Kultstatus erlangte Stecher durch seine Rolle als Schlussläufer.
Beim Olympiasieg 2006 in Turin gelang es ihm, den führenden Deutschen Jens Gaiser – der zwar ein guter Springer, aber schwächer in der Loipe war – noch abzufangen. Auch vier Jahre später beim Team-Triumph in Vancouver fungierte Stecher als Schlussläufer. Bei der Nordischen Ski-WM 2011 in Oslo gewann Stecher mit der Mannschaft sowohl von der Normal- als auch von der Großschanze die Goldmedaille. In beiden Bewerben ging er wieder als Schlussläufer in die Loipe und lieferte sich einen Zielsprint gegen den deutschen Tino Edelmann. Beide Male setzte sich Stecher um wenige Zentimeter durch. Neben all den Erfolgen lernte Stecher auch die Schattenseiten des Sports kennen, zehn Knie-Operationen machten ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Anfang 2015 gab er sein Karriereende bekannt, drei Jahre später übernahm er eine Funktion beim Österreichischen Skiverband.