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"Olympia hat eine besondere Magie!"

Freitag, 4. Oktober 2019 / WBG Qatar 2019

Peking 2008. London 2012. Rio de Janeiro 2016. Und jetzt auch noch Tokio 2020? David Brandl träumt von einer vierten Olympia-Teilnahme.

Das Becken hat der Oberösterreicher mittlerweile gegen das Freiwasser getauscht. Wenngleich er im Training nach wie vor im 50-m-Pool im Olympiazentrum OÖ auf der Linzer Gugl seine Bahnen zieht.

Der Weg nach Tokio führt Brandl auch zu den ANOC World Beach Games.

Im Interview spricht der 32-Jährige über Höhenflüge und Tiefschläge, gebrochene Nasen und Boxhandschuhe im Training und er verrät, was das Besondere an Olympischen Spielen für ihn ist.
 

David Brandl über …

… seinen Start bei den World Beach Games: „Ich weiß derzeit noch nicht viel, nur dass ich im August nachnominiert worden bin und es richtig warm sein wird. Aber es wird jedenfalls ein interessantes Rennen und ich hoffe, dass ich einen richtig guten Tag habe und vorne mitschwimmen kann. Ich freue mich auf diese Herausforderung!“

… den Wechsel vom Becken ins Freiwasser: „Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge, die fast gar nichts miteinander zu tun haben. Beim Open Water gibt es Massenstart, ähnlich wie beim Triathlon, mit Prügeleien von Anfang bis Ende. Um die Bojen ist es ganz besonders brutal. Ich bin in Abu Dhabi einmal als 40. aus dem Wasser gestiegen … der Kiefer hat mir wehgetan, die Rippen waren angeknackst, ich hatte Nasenbluten, war wirklich zugerichtet wie ein Boxer. Aber es war einfach cool!“

… Höhen und Tiefen: „Beim Open Water-Schwimmen kann wirklich alles passieren. Bei der WM 2017 in Budapest zum Beispiel habe ich mir gleich einen relativ guten Namen gemacht, als ich 5 km vorne geschwommen bin. Dafür war die EM im letzten Jahr richtig gemein. Ein Konkurrent hat mir gleich nach dem Start die Nase gebrochen, aber ich bin die 10 km trotzdem fertig geschwommen – und am nächsten Tag auch die 5 km. Ein Monat später hatte ich Hochzeitstermin – ich habe nur gehofft, dass es da nicht mehr so schlimm ausschaut.“

… das etwas andere Training: „Mein Coach (Marco Wolf; Anm.) hat Boxhandschuhe auf einem langen Stab, mit denen schlägt er beim Training immer wieder auf mich ein. Unverhofft kommt oft. Oder wir arbeiten gezielt damit. Manchmal gibt es auch die Anweisung, dass meine Trainingskollegen einfach über mich drüber schwimmen sollen. Das Simulieren von Schreckmomenten gehört neben den vielen Kilometern im Becken dazu.

… die Olympia-Qualifikation: „Es gibt noch ein Rennen, nämlich Ende Mai 2020 in Fukuoka. Da wird es höllisch zugehen, ein richtiges Hauen und Schwimmen um die Startplätze geben. Ich werde wieder einstecken, mit Schmerzen im Ziel ankommen, aber es ist mein großer Traum, zum vierten Mal bei Olympischen Spielen an den Start zu gehen.

… die Faszination Olympische Spiele: „Viele schaffen es nie bis zu den Spielen, ich war bis jetzt drei Mal dabei. Alleine wenn ich daran denke, kriege ich Gänsehaut. Man quält sich jahrelang, um dort dabei zu sein, denn Olympische Spiele sind DIE Sport-Veranstaltung schlechthin. Das kann man auch gar nicht beschreiben, es hat eine eigene Magie.“

… Quälen und Qualität: „Ich schwimme rund 4.500 Kilometer im Jahr – und das seit 20 Jahren. Anders gesagt: 120 Kilometer pro Woche und bis zu 18 Kilometer in einem Training. Das muss man im Kopf auch durchdrücken – und ich habe mir nicht nur einmal die Frage gestellt: warum tue ich mir das eigentlich an?“

… den Schwimmsport in Österreich: „Ich kenne beide Seiten, habe die vielen Medaillen erlebt und die Umbrüche und Skandale mitgemacht. Grundsätzlich wird versucht, mit wenig Geld möglichst viel rauszuholen. Ich würde mir wünschen, dass das Geld, das in den Wintersport investiert wird, auch in den Sommersport gesteckt würde … dann wäre noch viel mehr möglich, müsste ich zum Beispiel zu einer Weltmeisterschaft nicht ohne Physiotherapeut fahren oder mir meine Weltcup-Starts nicht selbst zahlen.“

… das Ende der Geschichte: „Tokio 2020 ist mein großer Traum, da möchte ich dabei sein. Mal schauen, ob und wie das aufgeht. Ich habe mich voll darauf eingelassen, ordne dem alles unter. Vielleicht wird es das letzte Rennen meiner Karriere. Aber ich freue mich auch schon auf das, was danach kommt.“

 

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