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Bereit für Tokio

Freitag, 6. März 2020 / Tokio 2020

Das Österreichische Olympische Comité (ÖOC)und der Österreichische Segelverband (OeSV) luden am Freitag zum Medientermin in die Champions Bar des Vienna Marriott Hotels am Parkring. OeSV-Präsident Herbert Houf, Sportdirektor Matthias Schmid und ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel informierten über die bevorstehende Zeit bis zu den Olympischen Spiele in Tokio.

Bereits in drei Bootsklassen ist der Österreichische Segel-Verband bei den Olympischen Spiele 2020 in Tokio vertreten. „Wenn man unter weit mehr als 100 Segelnationen drei Tickets für Olympia holen kann, muss man zufrieden sein“, berichtet OeSV-Präsident Herbert Houf stolz und führt fort: „Ich bin optimistisch, dass wir eine Medaille holen können“.

Ziel: um Olympia-Medaillen kämpfen

Dass Österreich als „kleine“ Segelnation sogar in der 470er-Klasse Mitte April in Genua um einen vierten Quotenplatz kämpft, führt Houf auf sein hochprofessionell arbeitendes Team rund um Sportdirektor Matthias Schmid, die gute Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Olympischen Komitee und allen weiteren Partnern zurück. Dank dieser Voraussetzungen habe man es geschafft, den „Generationenwechsel zu vollziehen“.

In Tokio sind ausschließlich neu zusammengesetzte Teams am Start. Auch die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern, verweist Houf auf die tollen Erfolge in jüngster Vergangenheit von Laura Frese und Matthäus Zöchling im Nacra 17.

Neben einer präzisen Olympiavorbereitung werden in Zukunft auch weitere strategische Schwerpunkt gesetzt – auch in Hinblick auf die Kampagne 2024. „Infrastrukturelle Herausforderungen im Trainingsbetrieb am Meer und auch auf den heimischen Gewässern sollen besser gemeistert werden. Die technischen Voraussetzungen sollen verbessert werden und auch der Nachwuchs soll noch intensiver und umfassender betreut werden“, berichtet Houf, der etwa in West-Österreich ein neues Schulsport-Modell einführen will. Die Umsetzung dieser Themen ist abhängig von Fördergeldern und auch der neu gestarteten Fundraison-Initiative.

OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid hat alles den Olympischen Spielen 2020 in Tokio untergeordnet: „Wir haben nichts anderes vor und werden jede Sekunde nutzen.“

Insgesamt ist man auf einem guten Weg, hat aber noch einige Herausforderungen vor sich. „Wir wollen mit den 470er auch ein viertes Boot qualifizieren und dann in allen Klassen bis zum Schluss um eine Medaille kämpfen.“

Frank/Abicht für Olympia nominiert

Im Zuge des Medientermines verkündete Schmid, dass Tanja Frank und Lorena Abicht vom Nominierungskomitee des OeSV vorgeschlagen wurden, für Österreich in der 49erFX-Klasse anzutreten. Sie werden gemeinsam mit Bildstein/Hussl und Zajac Matz schon ab Mai in Japan sein, um dort genügend Zeit für die letzten Materialtests und die Vollendung der Wetter- und Strömungsberichte zu haben. „Für das letzte Extra dann bei Olympia“ soll Roman Hagara sorgen. Der zweifache Goldmedaillen-Gewinner ist mittlerweile seit einem Jahr Teil des Teams.

Diverse Absagen von Sportveranstaltungen ausgehend vom Corona Virus sieht der Sportdirektor für sein Team keine Bedrohung. „Unser Job ist es, den Athleten das bestmögliche Vorbereitungsprogramm zu geben und gleichzeitig ihnen einen maximalen Schutz zu garantieren. Wir haben für alle möglichen Szenarien einen Plan B parat, gehen aber davon aus, dass alles plangemäß stattfinden wird.“

Olympic Team Austria "sehr gut aufgestellt"

Unter Hochdruck für Olympia 2020 in Tokio arbeitet auch das Team des Österreichischen Olympischen Comités rund um Generalsekretär Peter Mennel. Österreich hat bereits 37 Quotenplätze fix, ca. 70 sollen es dann insgesamt werden. „Wir werden zu hundert Prozent ganz tolle Spiele erleben, sind in vielen Sportarten sehr gut aufgestellt“, berichtet Mennel, der mit seinem Team auch in Tokio voll im Zeitplan liegt. „Es läuft alles wie geschmiert. Wir werden das Austria House an einem Hot-Spot haben, wo wir unser Land bestens präsentieren können.“

Für die perfekte Vorbereitung auch für alle Betreuer der rot-weiß-roten Sportler hat das Team um Christoph Sieber jüngst auch einen intensiven Olympia-Workshop abgehalten, um alle Eventualitäten und Gegebenheiten vor Ort bestmöglich abfedern zu können. „Wir wollen den Athleten ein perfektes Umfeld bieten, im Dorf und an den Außenstellen. Sie sollen sich ausschließlich auf ihre Leistung konzentrieren können“, so der Gewinner eine Olympia-Goldmedaille.

Das sagen unsere SeglerInnen...

Benjamin Bildstein über das Olympia-Revier: „Das Revier vor Japan ist zu unserem Lieblingsrevier geworden. Wir fühlen uns dort sehr wohl, segelten bislang bei allen Regatten dort sehr gut. Insgesamt ist es sehr anspruchsvoll mit schwieriger Welle.“

David Hussl über die Leistungsdichte im 49er: „Man hat bei den letzten beiden Weltmeisterschaften gesehen, dass an der Spitze zehn bis 15 Teams um Medaillen kämpfen können. Mit dem neuseeländischen Team Burling/Tuke sticht ein Team heraus, das zuletzt beide Weltmeisterschaften gewonnen hat. Wir trainieren immer wieder mit ihnen und können davon viel mitnehmen.“

Tanja Frank über die Nominierung für Olympia: „Es ist natürlich sehr schön. Es fällt uns ein großer Stein vom Herzen. Wir haben viel dafür trainiert und werden uns bis zu den Spielen noch pushen.“

Lorena Abicht über die Wichtigkeit des Vize-Weltmeistertitels von Aarhus 2018: „Zu wissen, dass wir ganz vorne dabei sein können, ist sehr wichtig für unser Selbstvertrauen. Wir werden uns jetzt richtig auf das Boot stellen und schauen, dass wir da nochmals hinkommen.“

Barbara Matz über die Erfahrung von Steuermann Thomas Zajac: „Die Erfahrung von Tom (Thomas Zajac; Anm.) hilft mir enorm. Ich bin damals vom Jugendbereich direkt in die Olympiakampagne eingestiegen. Er hat die Ruhe und den Plan, da habe ich wachsen können.“

Thomas Zajac über die letzten Monate bis Olympia: „Es gilt jetzt das richtige Set-Up zu finden. Wir wissen noch nicht mit welchem Boot, Segel und Mast wir antreten werden. Wir werden noch hauptsächlich Speedtests durchführen und uns schnell machen für die Spiele.“

David Bargehr über das Revier in Genua: „Es ist ein sehr spezielles Revier. Im Vorjahr hatten wir während des Weltcups wenig, drehenden Wind und flaches Wasser. Davor an den Trainingstagen Starkwind. Wir müssen uns auf alles einstellen, technisch sauber bleiben und taktisch flexibel – und gute Nerven haben.“

Lukas Mähr über Enoshima: „Wir wären gerüstet für Japan. Wir hatten das Privileg schon ab 2017 immer wieder dort gewesen zu sein. Wir haben dadurch für uns ein perfektes Konzept in Zusammenarbeit mit unserer Meteorologin geschaffen und können darauf jederzeit zurückgreifen. Für uns war es auch wichtig, dass wir die Infrastruktur dort perfekt kennenlernen konnten.“

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