Goldene Landung: Kiesenhofer daheim angekommen
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Am Gepäckband wartete die Familie, in der Ankunftshalle die Medien mit zahlreichen TV-Kameras, Fotografen und JournalistInnen.
Mama Christine, Bruder Michael (29) und Schwester Jutta Katharina (27) hatten die 29-jährige niederösterreichische Radsportlerin seit mehr als einem Jahr nicht mehr persönlich getroffen. „Olympia ging vor. Das ist der Charakter von Anna, sie macht alles entweder ganz oder gar nicht“, sagt Christine Kiesenhofer über ihre älteste Tochter, die am Sonntag historisches Gold im Olympischen Straßenrennen . Entsprechend groß war die Wiedersehensfreude.
Kurz danach ging die Schiebetür zur Ankunftshalle auf, Anna Kiesenhofer winkte und Applaus von den Wartenden brandete auf. Danach absolvierte die dreifache Österreichische Staatsmeisterin im Einzelzeitfahren souverän den Interview-Slalom: „Ja, es ist eine irrsinnige Genugtuung. Weil im Sport ist es so, man sieht nur die Erfolge. Aber eigentlich sind die Misserfolge viel häufiger in einem Sportlerleben, du fällst viel öfter, als du aufstehst.“
Der Flug sei so angenehm gewesen, Kiesenhofer, die sich ihr Olympia-Rad selber gekauft hat, sei noch nie Business Class geflogen. “Aber jetzt freue ich mich auf daheim!” Einziges “Hinderniss” dorthin sein noch ein kleiner Empfang daheim in Niederkreuzstetten, fügte die Mathematiker-Professorin augenzwinkernd hinzu.
“Vorbild für uns alle”
Niederösterreichs Landtagspräsident Karl Wilfing war mit einer Flasche Goldenen Sekt gekommen, Österreichs Radsportpräsident Harald Mayer mit Blumen. „Diese Goldmedaille ist historisch und bedeutet nicht nur für den Radsportverband besonders viel. Wie man hier bei diesem Empfang sieht, feiert das ganze Land eine außergewöhnliche Sportlerin, ein Vorbild für uns alle“, jubelte Mayer.
Anna Kiesenhofer verabschiedete sich noch einmal freundlich mit ihrer Goldmedaille um den Hals von allen und will jetzt erst einmal „Schlaf nachholen und Zeit mit der Familie verbringen“. Und eines ist natürlich noch besonders wichtig: „Eine ruhige, ausgedehnte Radrunde will ich daheim drehen – vielleicht schon morgen!“