Am vergangenen Wochenende konnte Madeleine Egle beim Kunstbahnrodel-Weltcup-Auftakt auf der Olympiabahn in Yanqing nicht nur ihren ersten Weltcupsieg feiern, sondern auch eine lange Durststrecke von 24 Jahren ohne Damen-Sieg beenden. Am 30. November 1997 stand mit der Vorarlbergerin Andrea Tagwerker in Königssee letztmals eine rot-weiß-rote Rodlerin auf dem obersten Stockerl.

„Es ist richtig cool, dass ich jetzt einen Weltcup-Sieg habe und die gelbe Startnummer der Weltcup-Spitzenreiterin mitnehmen darf. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Hätte mir das jemand vor einer Woche gesagt, ich hätte es nicht geglaubt“, zeigte sich die 23-Jährigen nach ihrem Premierensieg etwas verhalten.

Auch dem ÖRV-Präsidenten Markus Prock ist mit diesem Sieg ein Stein vom Herzen gefallen. „Es wurde Zeit, dass diese Serie ein Ende hat! Sensationell, was Madeleine, aber auch Lisa (Anm.: Platz drei) gezeigt haben. Es ist für uns noch erfreulicher, weil wir nach den Trainingsläufen nicht damit rechnen konnten“, freute sich Prock über die Erfolge seiner Athletinnen. Bei der 23-jährigen Tirolerin habe man schon im Jugend-Bereich gesehen, dass sie enormes Potenzial hat, um auch später im Weltcup in der Spitze mitzumischen. „Sie war schon immer unglaublich ehrgeizig. Und durch ihre Größe hat sie einfach super Hebel am Start. Und wie gut sie in der Bahn ist, hat sie in China unterstrichen.“

Die Form stimmt und lässt den ÖRV mit großer Zuversicht in Hinblick auf die nahende Olympischen Spiele in Peking blicken, auch wenn Prock seine Athletin noch in keinster Weise in eine Favoritenrolle drängen will. „Die Deutsche Julia Taubitz ist richtig schnell, mit allen anderen kann Madeleine aber definitiv mithalten“, gab der dreifache Olympia-Medaillengewinner zu Protokoll.

Die nächsten Rennen finden in Kürze im russischen Sotschi statt, wo Egle erneut ihre Leistung abrufen und ihr gelbes Trikot verteidigen möchte.