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Der Wiener Stadtadler

Montag, 21. März 2022 / Vuokatti 2022

Ein Wiener hebt ab! Louis Obersteiner hat mit seinen 17 Jahren bereits österreichische Skisprunggeschichte geschrieben. 

Mit 15 Jahren, war er der erste Wiener, der den Gesamtsieg des Austria Cups, also der höchsten nationalen Wettkampfserie für Nachwuchs-Skispringer, holte.  Danach gewann er als erster Hauptstädter zwei österreichische Skisprung-Meistertitel in den Nachwuchsklassen. 

„Dass ich jetzt bei den Europäischen Olympischen Jugendwinterspielen dabei sein darf, ist in dieser Saison die Kirsche auf der Torte“, sagt Louis Obersteiner, der im Jänner 2022 in Villach Jugendstaatsmeister wurde, aber die Teilnahme an der Junioren-WM in Zakopane – bei der Österreich rund um Dreifach-Weltmeister Daniel Tschofenig (19) alle Medaillen abräumte, die abzuräumen waren – knapp verpasst hatte. 

Erster Wiener im Weltcup

Der Donaustädter, der 2023 im Skigymnasium Saalfelden maturieren wird, ist derzeit als ÖSV-C-Kadermitglied vom Alpencup aus am Sprung in den Kontinentalcup und wird wohl bald der erste Wiener Stadtadler im Weltcup werden. 

Jener Wiener Verein, der vor 17 Jahren vom Kärntner Skispringer Christian Moser, 1994 in Lillehammer Olympiabronzemedaillengewinner im Team mit Heinz Kuttin, Stefan Horngacher und Andreas Goldberger, nach einer Idee von Toni Innauer gegründet worden war.

Erste Sprünge mit 5 in Frankreich

Doch Louis, der neben Deutsch fließend Französisch und Englisch spricht, entdeckte die Liebe zum Skispringen auf einer kleinen französischen Schanze in Les Contamines-Montjoie am Westfuß des Mont Blanc. 

„Ich habe damals mit meinen Eltern in Frankreich gewohnt und habe mit 5 Jahren dort mit dem Skispringen angefangen. Die Olympia-Dritte Coline Mattel kommt aus dem Ort, dort wird wirklich viel Nachwuchsarbeit gemacht. Als ich mit 7 Jahren mit meinen Eltern wieder zurück nach Wien gezogen bin, wollte ich unbedingt weiter Skispringen. Zum Glück gibt es die Wiener Stadtadler“, erzählt Obersteiner, der fortan mit dem Vereinsbus am Wochenende zur zwei Autostunden von Wien entfernten Sprungschanze nach Mürzzuschlag gefahren wurde, während unter der Woche Trockentraining in der Sporthalle angesagt war.

EYOF-Medaille als Ziel

Skispringen ist für Louis Obersteiner derzeit alles: „Das harte Training macht Spaß, es gibt kein Limit, du kannst dich immer verbessern. Und wenn du dann auf der Schanze stehst und wie ich zum Beispiel im Sommer in Bischofshofen plötzlich bei 136 Metern landest, dann willst du immer mehr.“ 
Die Ziele für das EYOF Vuokatti sind entsprechend hochgesteckt: „Ich traue mir im Einzel eine Medaille zu, im Team sind wir sowieso extrem stark!“

Das Rundherum saugt der Wiener gerne auf. „Das Olympische Dorf ist sehr cool, auch einmal andere Sportler kennenzulernen ist super. Wir hatten schon ein paar Fotoshootings und Interviews, das haben wir sonst bei Nachwuchsbewerben nicht. Aber am meisten freue ich mich auf die Schanze!“

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