Alles für Paris 2024
Aktuell zeigen die heimischen Schwimm-Asse in Graz mit großartigen Zeiten auf und kämpfen um die Limits für die kommenden Europa- und Weltmeisterschaften. Und das hat am Donnerstag, dem ersten Tag, bei vielen Athletinnen und Athleten bereits super funktioniert. Einer, der auf der großen Schwimmbühne bereits zahlreiche Erfolge feiern konnte und seit Dezember neben Markus Rogan der zweite Weltmeister Österreichs ist, hat früh erkannt, wie der Hase läuft. Bereits in frühen Jahren ordnete der Niederösterreicher dem Sport alles unter und verlegte dann mit 16 Jahren seinen Lebensmittelpunkt ins Ausland – alles seinen großen Zielen untergeordnet.
„Der WM-Titel war ein schöner Erfolg, aber es hat sich nicht wirklich viel verändert, denn ich habe ein gutes Umfeld, in dem sich selbst nichts geändert hat.“ Allerdings fügte der dreifache Olympiafinalist im Orf.at-Interview hinzu: „Im Endeffekt muss ich trotzdem sagen, der Titel war extrem wichtig. Der Erfolg macht alles, was man macht, um einiges einfacher. Das ist natürlich etwas, was man so nicht vergessen darf.“
Ausland als Türöffner
Generell hat es den Niederösterreicher für das Training schon früh ins Ausland gezogen. Mit 16 Jahren wagte er den Schritt nach Berlin und trainierte für drei Jahre in der deutschen Hauptstadt. „Ich musste das Land verlassen, um mich weiterzuentwickeln“, so Auböck, der 2016 anschließend ein vierjähriges Vollstipendium an der University of Michigan in den USA antrat.
„Es reizt natürlich, durch das Schwimmen ins Ausland zu gehen. Wann hat man sonst die Möglichkeit, in den USA zu leben und zu studieren für praktisch keine Kosten? Das Schwimmen ermöglicht einige Sachen, deswegen ergreifen viele auch die Chance.“ Denn generell sei Schwimmen keine Sportart, von der die Sportlerinnen und Sportler leben können. Daher sei es wichtig, die Möglichkeit zu haben, neben dem umfangreichen Training noch ein Studium oder eine Ausbildung zu absolvieren. Allerdings sei das in Österreich kaum möglich. Für den Niederösterreich ist es daher verständlich, dass viele österreichische Talente für das Training ins Ausland gehen.
Paris 2024 im Hinterkopf
Im Dezember konnte Auböck dem Druck, den er seit Monaten als Kraul-Spezialist und rot-weiß-rotes Aushängeschild ausgesetzt ist,standhalten und eroberte seinen ersten internationalen Titel. Allerdings war die Kurzbahn-WM nur eine Etappe auf dem Weg zu seinem nächsten großen Ziel – denn Auböck hat seinen Fokus bereits auf die Olympischen Spiele in Paris 2024 gerichtet. Bevor Olympia allerdings stattfindet, stehen für Auböck einige weitere Höhepunkte auf dem Programm. Der nächste ist die Weltmeisterschaft im Juni in Budapest. An die ungarische Hauptstadt hat der Niederösterreicher gute Erinnerungen, dort gewann er bei der Langbahn-EM im Mai 2021 mit Silber über 400 m Kraul seine erste internationale Medaille.
Im Juni will Auböck in Budapest erneut für positive Schlagzeilen sorgen. Allerdings setzt sich der 25-Jährige für die WM keine genaue Platzierung als Ziel, sondern möchte dort eine neue Bestzeit aufstellen. „Wir gehen jede Saison so an, weil das ist das Einzige, was ich selbst kontrollieren kann. Ich kann versuchen, der Beste für mich selbst an dem Tag zu sein und meine beste Leistung herauszuholen. Es ist immer schwierig, eine genaue Platzierung oder eine Medaille als Ziel zu haben, aber natürlich möchte ich im Finale schwimmen. Das ist sowieso immer das Ziel“, berichtet Auböck, der pro Woche neben zehn Schwimmeinheiten drei Krafteinheiten sowie zwei weitere Landeinheiten absolviert.