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"Normalerweise muss ich haxeln!"

Dienstag, 26. Juli 2022 / Banská Bystrica 2022

Beinahe wäre aus der Fahnenträgerin eine Schirmhalterin geworden. Aber der Wettergott meinte es gut mit Ramona Grießner, also öffnete der Himmel über Banská-Bystrica seine Schleusen erst, als die Tirolerin schon auf der Zielgeraden war.

„Ich bin als Dritte gestartet, da hat es nur leicht getröpfelt, das war sicher ein Vorteil. Ich mag’s nicht, wenn es nass ist, aber da geht’s wahrscheinlich den meisten so. Ich bin aber auch nicht unbedingt der Hitze-Typ, deshalb war es optimal“, freute sich die 15-Jährige nicht nur über ihr Wetterglück, sondern vor allem über Rang 22 in einem hochkarätigen Starterinnenfeld.

„Es hat sich ganz gut angefühlt, aber als ich ins Ziel gekommen bin, wusste ich nicht, in welche Richtung es gehen kann. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung.“

Need for Speed

Und mit dem neuen Set-Up, denn durch eine Reglementänderung waren andere, größere Übersetzungen möglich. „Normalerweise muss ich immer total haxeln, aber so konnte ich die 8,4 Kilometer voll durchdrücken“, wurde der Need for Speed der Nachwuchshoffnung mehr als erfüllt.

Nichtsdestotrotz freut sie sich jetzt umso mehr auf das Straßenrennen. Einerseits weil eben Straßenrennen: „Kopf-an-Kopf ist viel interessanter als alleine gegen die Uhr!“

Und andererseits weil sie dann auch auf Unterstützung von daheim zählen darf. „Ich habe noch nie ein Rennen erlebt, wo so viele ZuschauerInnen entlang der Strecke waren – und die österreichischen Fans waren ganz besonders laut. Am Donnerstag kommt meine Familie – da geht’s dann so richtig rund!“

Nichts dem Zufall überlassen

Sophie Walcher, die zweite Österreicherin unter 78 Teilnehmerinnen, hatte diese Extra-Motivation bereits bei ihrem ersten EYOF-Einsatz. Papa, Mama, Bruder, Schwester und sogar die Großeltern waren nach Banská-Bystrica gekommen, um die 14-Jährige zu unterstützen.

Selbstgemalte Plakate und Österreich-Fahnen inklusive. „Das hat mir den letzten Push gegeben!“

Dass es am Ende Rang 58 wurde, hatte neben dem Alter - Walcher ist eine der Jüngsten im Feld - auch mit den schwierigen Bedingungen zu tun. „In der Startkurve ist mir beim Schwung holen das Hinterrad weggerutscht, auch in der Wende war es sehr rutschig. Da habe ich sicher ein paar Sekunden verloren“, war Walcher mit ihrem Rennen nicht ganz zufrieden.

Rennmaschine von der Schwester

Am Material lag das aber nicht, hatte sie sich doch extra für das Zeitfahren die aerodynamische Rennmaschine von Schwester Victoria – die war übrigens beim EYOF 2019 in Baku noch selbst am Start – ausgeborgt.

„Die Aerodynamik ist das Um und Auf im Zeitfahren, da wollten wir im Rahmen des Reglements wirklich jedes Prozent, jedes Watt rauskitzeln“, so Walcher. Die Zielsetzung für das Straßenrennen?

„Eine bessere Leistung als im Zeitfahren! Ich nehme mir auf jeden Fall vor, dass ich im Hauptfeld bleibe und nicht abreiße, auch bergauf.“ EOC TV (www.eoctv.org) überträgt das Rennen am Donnerstag live.

 

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