Olympiasiegerin Anna Gasser und Fußball-Star David Alaba holten jeweils das Triple und wurden zu Österreichs Sportlerin und Sportler des Jahres gewählt. Die glanzvolle 26. Lotterien Sporthilfe-Gala 2022 fand am Mittwoch erstmals in der Wiener Stadthalle statt. 

Die Lotterien Sporthilfe-Gala-Premiere in Österreichs größter Veranstaltungshalle eröffneten ganz in weiß die Sportler:innen selbst. Zu den Beats von DJ LUM!X zeigten die Alexandri-Schwestern (Synchronschwimmerinnen in einem überdimensionalen Cocktail-Glas), Turner Vinzenz Höck an den Ringen, Ex-Eiskunstläuferin Miriam Ziegler, ein Fecht-Duo, Nachwuchs-Judoka, ein Breaker, Senad Grosic mit seinem BMX-Bike und Rollstuhltennis-Spieler Nico Langmann ihre Sportskills. Die Choreographie kam von Artistic Director Marvin Dietman, der 2014 beim ESC-Siegesauftritt von Conchtia Wurst Regie geführt hatte.

Die Ehrung zur Sportlerin und zum Sportler des Jahres wurde wie gewohnt in der Prime Time live auf ORF 1 übertragen, präsentiert und moderiert von Mirjam Weichselbraun und Rainer Pariasek. Unter den 1.200 Gästen bei der Lotterien Sporthilfe-Gala waren auch höchste Vertreter:innen aus Sport, Politik und Wirtschaft wie Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, die Bundesministerin für EU und Verfassung Karoline Edtstadler, Finanzminister Magnus Brunner, ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel, zahlreiche ehemalige Olympiasieger:innen und viele mehr.

Insgesamt 233 Mitglieder der österreichischen Sportjournalistenvereinigung Sports Media Austria (SMA) hatten im Vorfeld ihre Stimmen mit dem den höchsten Sicherheitsstandards entsprechenden Online-Tool Polyas in 12 Kategorien abgegeben.

Gasser: „Es ist pure Leidenschaft“

Die ehemaligen Sportler des Jahres Michael Hadschieff, Armin Kogler, Jürgen Melzer, David Zwilling, Thomas Morgenstern und Andreas Goldberger präsentierten David Alaba als Sportler des Jahres. Es ist nach 2013 und 2014 der dritte Sportler des Jahres-Titel für den Fußball-Superstar, der parallel zur Lotterien Sporthilfe-Gala mit Real Madrid in der Champions League spielte.

Die ehemaligen Sportlerinnen des Jahres Alexandra Meissnitzer, Teresa Stadlober, Trixi Schuba, Petra Kronberger, Emese Hunyady, Eva-Maria Brem, Lizz Görgl, Mirna Jukic und Claudia Kristofics-Binder übergaben den Niki für die Sportlerin des Jahres an Snowboard-Olympiasiegerin Anna Gasser. Die Kärntnerin holte durch ihren zweiten Olympiasieg in Peking das Triple als Sportlerin des Jahres nach 2017 und 2018. 

„Es ist pure Leidenschaft. Die Olympiasiege waren großartig, aber ich fahre einfach leidenschaftlich gerne Snowboard. Wenn man andere inspirieren kann und für andere ein Vorbild sein kann, ist das, das Beste was einem passieren kann. Es gibt so viele Sportlerinnen, die es verdient hätten hier zu stehen, viele Snowboardkolleginnen von mir, die Sara hatte einfach Pech, dass sie nicht zu Olympia reisen konnte, sonst würde wohl sie hier stehen und auch die Sofia (Polcanova, Anm.) mit ihren außergewöhnlichen Leistungen im Tischtennis.“

Strolz Aufsteiger des Jahres

Als Aufsteiger des Jahres wurde Doppel-Olympiasieger Johannes Strolz geehrt. Dem 30-jährigen Vorarlberger wurde der Niki von Vorjahres-Aufsteiger, dem 20-jährigen Nordischen Kombinierer Johannes Lamparter, überreicht. Lustig „Mit 30 Jahren Aufsteiger des Jahres zu werden, ist auf keinen Fall einen Tag zu früh“, scherzte Strolz, der Tennis-Staatsmeister Filip Misolic und Ausnahme-Golfer Sepp Straka hinter sich gelassen hatte.

„Die Freude über seine Erfolge waren noch größer als bei meinem Olympiasieg. Bei uns daheim ist alles Kopf gestanden“, sagte der stolze Papa Hubert Strolz. Sein Sohn Johannes verriet, dass er daheim den Trophäenschrank des Papas noch mitbenutzen darf. "Da ist noch Platz für die eine oder andere Trophäe, dieser Niki hier ist jedenfalls der krönende Abschluss der vergangenen Saison."

ÖFB-Teamchefin ist Trainerin des Jahres

Sportler des Jahres mit Behinderung 2021 Walter Ablinger präsentierte die Trophäe für die Trainerpersönlichkeit des Jahres 2022 ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. „Es ist eine sehr große Ehre, dass ich den Preis entgegennehmen darf…“, soweit kam Fuhrmann in ihrer Dankesrede, bis das Frauen-Nationalteam, die ORF-Live-Schaltung aus Glasgow mit Siegesjubel crashte. „…stellvertretend für ein großartiges Team. Ich mache diesen Job mit Leib und Seele und ich freu über die Entwicklung dieses Teams und über die Zukunft“, setzte ein sichtlich gerührte Fuhrmann fort.

Special Award für Arnold Schwarzenegger

Ex-Bodybuilder, Hollywood-Star, Ex-Gouverneur des US Bundesstaates Kalifornien und Special Olympics-Botschafter Arnold Schwarzenegger bekam den Special Award für sein Lebenswerk in einer Aufzeichnung in einem Wiener Lokal von Bundespräsident Alexander Van der Bellen höchstpersönlich überreicht.

„Meinem guten Freund Sascha und der Österreichischen Sporthilfe danke ich sehr für diesen Preis! Danke auch an die österreichischen Sportlerinnen und Sportler für ihre netten Wort für meine Arbeit. Der Preis heißt Niki-Lauda-Award, er war ein Hero für Millionen in der ganzen Welt und er war auch mein persönlicher Held. Herzlichen Dank!“ Also sprach der „Terminator“, um den Niki gleich als Hantel zu verwenden und für die Kameras die Muskel spielen zu lassen.

"Fit mit Philipp" ausgezeichnet

Die Österreichischen Lotterien zeichneten unter 13 Projekten in der Kategorie Sportler:in mit Herz ORF-Vorturner Philipp Jelinek aus. Den Award für das bewegte und bewegende Projekt nahm Philipp Jelinek entgegen, die 5.000 Euro gingen an ein Mädchen mit Behinderung nach einem Unfall bei einer Überschwemmungskatastrophe. „Viele Menschen mit besonderen Bedürfnissen turnen täglich mit. Mariette ist ein Vorbild für alle, sie ist jeden Tag bei ,Fit mit Philipp‘ dabei. Nur freitags nicht, da hat sie Therapie“, erklärte Jelinek.

Lebensretter sorgen für Sportmoment des Jahres 

Der Niki für den Sportmoment des Jahres 2022 ging an Christopher Wernitznig und Luka Lochoshvili für deren lebensrettendes Eingreifen als Georg Teigl bei einem Bundesliga-Fußballspiel zwischen Austria Wien und dem Wolfsberger AC nach einer Kollision mit verschluckter Zunge bewusstlos am Boden liegen geblieben war. Die Gegenspieler Wernitznig und Lochoshvili griffen sofort ein und retteten so dem Austrianer wohl das Leben.