Nichts zu verlieren
Österreichs Kanut:innen sind bereit für die am Mittwoch startenden Sprint-Wettbewerbe.
Im Rahmen zweier intensiver Trainingstage im Kryspinow Waterway hatte das Team Austria mit Adriana Lehaci, Ana-Roxana Lehaci, Timon Maurer und Manfred Pallinger jedenfalls ausreichend Gelegenheit, sich an das Wasser und die Bedingungen zu gewöhnen.
"Ich mag den See. Das Wasser ist warm, nicht zu fest und nicht zu weich. Ich glaube, wir können schnelle Zeiten erwarten", sagt beispielsweise Maurer, der im Kajak-Einer über 500 Meter (ab Freitag) und gemeinsam mit Ana-Roxana Lehaci auch im Kajak-Mixed über 200 Meter (ab Donnerstag) an den Start gehen wird.
Lehaci/Lehaci: Erfahrung und Premiere
Die 32-jährige Lehaci verfügt nach zwei Olympia- (2016, 2020) und einer European-Games-Teilnahme (2019) über eine Menge Erfahrung. Im Kajak-Zweier über 500 Meter, in dem auch ihre fast 15 Jahre jüngere Schwester Adriana sitzt, gibt sie den Ton an. "Wir fühlen uns super und freuen uns auf die Rennen."
Adriana gibt dabei ihr Debüt im Rahmen eines olympischen Events. Ana gibt ihr Sicherheit. "Ich fühle mich sehr wohl. Meine Schwester gibt mir viele Tipps, weiß immer, was zu tun ist." Die Lehacis steigen am Mittwoch ein, haben im Kampf um die Medaillen aber maximal Außenseiter-Chancen. "Es ist erst unsere erste gemeinsame Saison. Das Finale zu erreichen, wäre das Ziel", so die Oberösterreicherinnen.
Gleiches gilt für die Männer. Maurer sagt: "Anfang des Jahres hat mich eine Virus-Erkrankung etwas gebremst. Ziel ist das Finale." Manfred Pallinger hat im Canadier-Einer über 200 (ab Donnerstag) und 500 Meter (ab Freitag) sogar zwei Chancen, bleibt aber realistisch. "Ein Final-Einzug wäre eine Überraschung. Alles, was über das Semifinale hinausgeht, freut mich umso mehr." Die Medaillen-Entscheidungen in den Sprint-Bewerben mit ÖOC-Beteiligung fallen am Freitag und Samstag, die Bewerbe werden auch als Europameisterschaften gewertet.
"Studenten-Wohnheim-Vibes"
Nicht nur mit den Gewässern im Kryspinow Waterway sind die Kanut:innen mittlerweile vertraut. Auch im Athlet:innen-Dorf haben sie sich eingelebt.
"Es ist immer ein sehr besonderes Gefühl, Teil der olympischen Familie zu sein. Die Stimmung im Dorf ist sehr chillig. Es sind fast Studenten-Heim-Vibes", so Ana-Roxana Lehaci. "Es herrscht eine lockere Atmosphäre", fügt Adriana hinzu.
Den Kontakt mit Sportler:innen anderer Nationen scheuen die ÖOC-Stars jedenfalls nicht. "Es ist alles ein bisschen größer als bei einer EM. Die Athlet:innen sind alle sehr nett. Es ist cool, dass alle an einem Ort sind", so Maurer.
Auch Pallinger schwärmt. "Für mich ist es eine besondere Erfahrung, weil ich den Kanu-Sport noch nicht so lange betreibe. Es freut mich, dass ich bei einem solchen Event dabei sein kann."