Aufholjagd mit Silber belohnt
Das Team Austria räumt bei den Europaspielen in Krakau-Malopolska (21. Juni bis 2. Juli) weiterhin ab. Am Sonntag komplettierte Mountainbikerin Mona Mitterwallner mit Silber im Cross-Country den Medaillensatz offiziell (Silber bei der Team-EM in der Leichtathletik zählt nicht zum offiziellen Medaillenspiegel).
Mitterwallner fügte ihrer Medaillensammlung ein weiteres Edelmetall hinzu und gewann bei den Europaspielen im olympischen Cross-Country die Silbermedaille. Da der Bewerb EM-Status hat, kürt sich Mitterwallner auch zur Vize-Europameisterin. Die 21-jährige Tirolerin startete das stark besetzte Rennen in Krynica Zdroj nicht optimal, lag nach der ersten Runde außerhalb der Top-10. Dann setzte sie zur Aufholjagd an und kämpfte sich bis auf Platz zwei nach vorne. Einzig die Niederländerin Puck Pieterse absolvierte die 20 km lange Strecke (5 Runden über 4 km) schneller und erreichte 26 Sekunden vor Mitterwallner das Ziel. Bronze ging an die Schweizerin Sina Frei (+1:05 Minuten).
„Ich bin mega happy mit der Silbermedaille! Die letzten Wochen waren nicht leicht für mich, es war sehr stressig und deswegen waren die Vorzeichen nicht die besten. Im Rennen konnte ich das ausblenden – wenn ich jetzt noch den Start besser hinkriege, ist sogar noch mehr drin“, freute sich Mitterwallner nach dem Rennen. „Wenn mir jemand vor ein paar Tagen gesagt hätte, dass ich hier Silber gewinne, hätte ich bestimmt nicht nein gesagt.“
Einer der ersten Gratulanten war ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel, nämlich schon bei der Siegerehrung unmittelbar nach dem Rennen. Dort überreichte er in seiner Funktion als Schatzmeister der Europäischen Olympischen Committees (EOC) die Medaillen. „Beeindruckend, wie sich Mona in diesem Rennen nach vorne gefightet hat und mit der Silbermedaille belohnt wurde“, gratulierte Mennel, der die Österreicherinnen während des Rennens am Streckenrand lautstark anfeuerte. „Eine Medaille, zwei Österreicherinnen in den Top-10 – das zeigt, wie gut im Mountainbike-Bereich gearbeitet wird und dass sich die diversen Initiativen auszahlen.“
Bei Europameisterschaften fühlt sich Mitterwalnner wohl: 2020 gewann sie den Juniorinnentitel, ein Jahr später jenen in der U23-Klasse. Einzig im Vorjahr lief es nach überstandener Covid-Erkrankung nicht nach Wunsch. Das Erfolgsgeheimnis? „Wenn ich am Start stehe, will immer gewinnen. Ich weiß, dass sich bei mir viel im Kopf abspielt und ich mich auf den Punkt fokussieren kann. Ich hoffe, dass mir das auch in Zukunft gelingt.“
In dieser Saison wartet mit der WM in Glasgow im August noch ein großes Highlight, auch ihren ersten Sieg in der Eliteklasse peilt Mitterwallner an. Alles mit Blickrichtung Olympische Spiele in Paris 2024. „Es war cool, dass ich hier erstmals olympische Luft schnuppern konnte und Teil des Team Austria sein konnte. Das macht definitiv Lust auf mehr! Hoffentlich kann ich meine Form halten, weiter gut trainieren und dann nächstes Jahr in Paris starten.“
Laura Stigger zeigte ebenfalls eine starke Leistung, lag in den ersten Runden auf Tuchfühlung zu den Podestplätzen und belegte bei ihrer EM-Premiere in der Eliteklasse schließlich mit 2:11 Minuten Rückstand Rang acht. „Mit meinem Rennen bin ich ganz zufrieden, ich habe mich gut gefühlt. Die Bedingungen waren recht hart und schmierig, da es in den letzten zwei Tagen ziemlich gestürmt hat und heute die Sonne raus gekommen ist. Ein Top-Ten-Platz ist für mich ein gutes Ergebnis. Und jetzt geht’s weiter zum nächsten Weltcup nach Val di Sole”, sagte die Haimingerin. Corina Druml wurde überrundet und musste das Rennen vorzeitig beenden.