Österreichs Skisprung-Team ist bei den Europaspielen in Krakau-Malopolska weiter nicht zu stoppen! Nach Gold und Bronze bei den Damen durch Jacqueline Seifriedsberger und Sara Marita Kramer, legen die rot-weiß-roten Herren auf der Normalschanze in Zakopane nach: Daniel Tschofenig sichert sich Gold, Jan Hörl Silber.

 

Nachdem der Herren-Bewerb am Mittwoch den Wetterverhältnissen zum Opfer gefallen war, wurde am Donnerstagvormittag ein neuer Versuch gestartet. Die Verhältnisse waren diesmal besser, die ÖSV-Adler präsentierten sich stark. Tschofenig legte den Grundstein für den Sieg im ersten Durchgang, nach einem Sprung auf 104 Meter lag der Kärntner klar vor dem Schweizer Gregor Deschwanden. Hörl (101 Meter) befand sich als Dritter in Lauerstellung.

Im zweiten Durchgang gelang Hörl, Team-Olympiasieger von Peking, ein Satz auf 104,5 Meter, mit dem er Deschwanden überholte. Tschofenig behielt als letzter Springer die Nerven und sicherte sich mit einem Sprung auf 104,5 Meter und insgesamt 7,6 Punkten Vorsprung die Goldmedaille. Markus Müller belegte Rang 14, Manuel Fettner den 18. Platz.

 

„Es waren zwei sehr coole Sprünge. Die Formkurve zeigt immer weiter nach oben, die Schanze liegt mir. Hier komme ich gerne öfter her“, jubelte Tschofenig und sprach damit die drei Junioren-WM-Titel (Einzel, Team, Mixed-Team) aus dem Vorjahr in Zakopane an. „Ich bin sehr happy. Dass Jan Zweiter wurde uns es auch bei den Mädels schon so gut gelaufen ist, macht es natürlich noch schöner.“

 

Dabei waren die Erwartungen beim 21-jährigen Kärntner nicht allzu groß. Der ungewohnt frühe Saisonstart Ende Juni sorgte viele offene Fragen. Tschofenig: „Letzte Woche bin ich noch ein bisschen verzweifelt im Training. Ich hatte fast Bedenken, dass es peinlich werden könnte. Hier hat es dann aber vom ersten Sprung an gut gepasst.“

Teamkollege Hörl zeigte sich mit der Silbermedaille glücklich. „Ich bin megahappy. Auf der Kleinschanze ist es nicht leicht, aber ich habe es im Wettkampf gut auf den Punkt gebracht. Silber bei den Europaspielen hört sich großartig an!“

 

Für die beiden Medaillengewinner ist der Arbeitstag noch nicht beendet. Am Nachmittag (17:30 Uhr) steht der Mixed-Teambewerb an. Diesen bestreiten mit Jacqueline Seifriedsberger, Sara Marita Kramer, Daniel Tschofenig und Jan Hörl vier Medaillengewinner:innen aus dem Einzel. Die Erwartungen sind entsprechend hoch. „Es ist ein Freiluftsport, es kann alles passieren. Andere Nationen sind auch sehr stark, aber wir haben eine sehr gute Ausgangsposition“, meinte Tschofenig.