Rauter holt erstes EYOF-Gold
Mittwoch, 26. Juli 2023 / Maribor 2023
Magischer Mittwoch für das Youth Olympic Team Austria bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen (EYOF) in Maribor (23. bis 29. Juli)! Nach der Bronzemedaille im Mountainbike legte Magdalena Rauter am Abend im Stabhochsprung nach und holte die erste Goldmedaille für Österreich. Dabei bewies die 17-jährige Tirolerin Nervenstärke und einen langen Atem.
Nach der Qualifikation am Montag hatte Rauter angekündigt, dass für eine EYOF-Medaille eine neue persönliche Bestleistung, ihre bisherige lag zuvor bei 3,93 Metern, nötig sein würde. Aber auch, dass sie das Zeug dazu hätte. Am Mittwoch ließ sie im Poljane Athletics Stadium Taten folgen und eroberte in einem hochklassigen Stabhochsprung-Finale die erhoffte Medaille, die am Ende sogar in Gold glänzte.
„Es ist unglaublich! Der Wettkampf hat alles andere als gut begonnen, es war ein Fight. Ich habe mir dann gedacht ‚das gibt es nicht‘ und abgeliefert. Diese Goldmedaille ist mit Sicherheit mein bislang größter Erfolg. Es ist außerdem ein gutes Signal an gewisse Leute, dass ich es draufhabe. Wenn es um etwas geht, kann ich abliefern“, freute sich Rauter.
Holpriger Start, langer Atem
Der nicht ganz optimale Start wurde beinahe zum Stolperstein. Die 3,60 m meisterte die Tirolerin erst im dritten und letzten Versuch. „Ich muss zugeben, dass man in so einem Moment nicht nur positive Gedanken hat. Mir war bewusst, dass ich diese Höhe locker draufhabe, aber in einem Wettkampf kann so viel passieren. Ohne die 3,60 wäre ich nicht einmal in die Top-10 gekommen, jetzt habe ich Gold.“
Am Ende bewies Rauter den längsten Atem. Der Wettkampf zog sich, da zahlreiche Athletinnen bis 3,80m kamen. Nach über zweieinhalb Stunden meisterte die Götzenerin nach 3,90m auch erstmals in ihrer Karriere die 3,95 m – als einzige Athletin. „Eigentlich habe ich schon nach 3,90 gehofft, dass es für eine Medaille reicht. Die anderen Mädels waren aber auch richtig stark, also mussten die 3,95 her. Als dann nur noch eine Athletin einen Versuch hatte, wusste ich, es ist Gold oder Silber. Da war die Erleichterung schon groß. Als sie es nicht geschafft hat und ich Gold gewonnen habe, ist es mit mir durchgegangen.“
Magische Schallmauer bringt EM-Limit
Der erste Weg führte zu Coach Thomas Neuhauser. „Er ist immer für mich da, er ist die Ruhe in Person. Ohne ihn wäre ich bestimmt nicht hier“, so Rauter, die sich auch beim restlichen Youth Olympic Team Austria bedankte. „Die Stimmung war genial, Leo und Tabea (Leonie Haller und Tabea Schmid/Anm.) haben sogar Pullover und Schilder gebastelt, ich bin so dankbar. Diese Medaille ist nicht nur für mich, sondern für uns alle.“
Die Goldmedaille stand mit 3,95 m bereits fest, der Jubel war groß. Auch das restliche Leichtathletik-Team freute sich mit Rauter. Doch die 17-Jährige hatte noch nicht genug, ließ sich auch die 4,00 m (Limit U20-EM) auflegen – und meisterte diese tatsächlich im dritten Versuch. „Das war dann die absolute Krönung, gefühlt hat mich das ganze Stadion angefeuert und sich mit mir gefreut. Ich bin diese Höhe auch im Training noch nie gesprungen, dass es ausgerechnet beim EYOF klappt, ist unbeschreiblich.“
Innsbruck statt Ausland
Einer der zahlreichen Erfolgsfaktoren? Guter Schlaf. „Die Betten in unserer Unterkunft sind großartig, die Matten ein Traum. Ich schlafe hier so gut wie sonst nirgends“, lächelte Rauter. Passend, dass sich der Gewinn der Goldmedaille wie ein Traum anfühlte. Wohin ihre Reise in Zukunft geht, steht in den Sternen.
Weit weg will Rauter jedenfalls nicht. „Nach der Matura stellt sich die Frage, ob man ins Ausland will, zum Studieren in die USA. Ich denke mir, dass ich in Innsbruck so tolle Möglichkeiten mit einem großartigen Coach habe. Wir machen einfach hier das Beste daraus – und holen vielleicht noch mehr Medaillen.“