Kann der Goldjunge auch Goldschmied?
Dieser Mann weiß, wie man Medaillen gewinnt! Als Guide von Johannes Aigner bei den Paralympischen Winterspielen 2022 in Peking fünf Medaillen gewonnen und begeisterte ganz Österreich.
Danach wechselte der 21-Jährige auf die Trainerseite und verantwortet bei Ski Austria den Skicross-Nachwuchs. So auch bei den Olympischen Jugend-Winterspielen in Gangwon (19. Jänner bis 1. Februar 2024).
Weltweite Schlagzeilen
Mit fünf Medaillen bei den Winter-Paralympics 2022 schrieb das Erfolgsduo Johannes Aigner und Matteo Fleischmann ein Stück heimische Sport-Geschichte.
Von CNN über die New York Times bis hin zu BBC und ZDF, kaum ein Medium, das nicht über den sehbehinderten Schnell- und seinen talentierten Vorausfahrer berichtete.
Und die beiden Niederösterreicher setzten im Winter 2022/2023 noch einen drauf, gewannen alle 18 Weltcup-Rennen und waren in ihrer Klasse einsame Klasse. Es war das letzte Kapitel der Erfolgsgeschichte.
Seitenwechsel
„Ich habe die Erfolge mit Hansi sehr genossen und möchte nichts daran ändern. Aber für mich war es Zeit, den ersten Schritt in eine andere Richtung zu machen.“
Markus Gutenbrunner, ehemaliger Cheftrainer des Para-Ski-Teams, wurde Sportlicher Leiter bei Österreichs Ski-Crosser:innen und holte Fleischmann als Trainer für die Jugend. Mittlerweile ist dieser außerdem Nachwuchskoordinator und verantwortet neben der Talente-Betreuung und -Entwicklung auch das Scouting.
„Unsere Schnuppertage werden super angenommen, es tut sich einiges im Nachwuchs. Wir sind auf einem guten Weg. Das Beste an meinem neuen Job ist, dass wir Kindern und Jugendlichen hier eine actionreiche Alternative zum Alpin-Skifahren bieten können.“
Eigene Erfahrungen machen
Die Olympischen Jugend-Winterspiele in Gangwon sind nun das erste Großereignis, das Fleischmann als Trainer betreut. Mit Elisabeth Walch, Lena Westermayr, Janik Sommerer und Sebastian Wild hat er vier Athlet:innen in Südkorea am Start.
Schon das Kick-off in Salzburg hat Lust auf mehr gemacht – auch beim 21-Jährigen. „Ich kann mich noch gut an die Emotionen erinnern, als wir für die Paralympics eingekleidet wurden. Ich hoffe, dass meine Athlet:innen ihre Freude in Motivation umwandeln können“, meint der Jung-Trainer, der sich im Erfahrungsaustausch bewusst zurückhält.
„Wenn sie Fragen haben, können sie jederzeit zu mir kommen, aber ich habe im Vorfeld wenig darüber gesprochen, wie es bei einer multisportiven Großveranstaltung abläuft. Mir ist es wichtig, dass sie ihre Erfahrungen machen und für sich selbst einordnen.“
Trainer, Servicemann, Allrounder
Und wie ordnet der Skicross-Trainer die Medaillenchancen seiner Schützlinge ein? „Wir haben ein starkes Team und bei Mädchen und Burschen gute Chancen auf Edelmetall. Wir haben super trainiert und sind bestens vorbereitet für das erste Kräftemessen mit der internationalen Konkurrenz.“
Dass er selbst nur unwesentlich älter ist als seine Schützlinge, sieht Allrounder Fleischmann, der in Gangwon auch beim Ski-Service mithelfen wird, als Vorteil. „Bisher funktioniert die Zusammenarbeit super, die Kombination aus erfahrenen Trainern und meinem Zugang als ‚Quereinsteiger‘ im Skicross ist eine Win-Win-Situation. Ich bin überzeugt, dass diese zusätzliche Perspektive gerade in dieser Karrierephase unglaublich wichtig ist.“
Erfolge seiner Athlet:innen wären für den Pernitzer mindestens so schön wie seine eigenen als Guide. „Ich habe den Trubel – von Siegerehrung über Medaillenfeier bis zu den diversen Empfängen in Österreich – schon erlebt und genossen. Jetzt ist die Next Generation dran – und die hat meine volle Unterstützung!“
Die Skicross-Bewerbe im Welli Hilli Park Ski Resort werden am 23. und 24. Jänner 2024 ausgetragen. Neben den Einzel-Entscheidungen bei Mädchen und Burschen steht auch ein Mixed-Teambewerb auf dem Programm.