Waroschitz kombiniert zu Gold
Hurra, die erste Goldmedaille für Österreich ist da! Jeongseon war für rot-weiß-rote Wintersport-Fans am Montag der „place to be“ und nach zwei Mal Silber im Super-G nun auch tiefgefrorener, goldener Boden.
Verantwortlich dafür war Maja Waroschitz, die besser kombinierte als der Rest der Welt. Den Grundstein für Gold legte die Tirolerin im Super-G: mit Startnummer 49 fuhr sie noch auf Rang drei. „Danke an die Pistencrew, die haben echt einen super Job gemacht, dass das mit der hohen Nummer überhaupt noch möglich war.“
Im Slalom ging sie dann als drittletzte Läuferin der Top-30 an den Start. „Es war ein Kampf, weil die Piste schon etwas weich war, aber der Kampf hat sich definitiv gelohnt“, grinste die 16-Jährige mit der Goldmedaille um den Hals.
„Es war ein sensationeller Tag und ein richtig cooles Rennen. Hier sind so viele starke Athletinnen da, deshalb freut es mich umso mehr, dass es heute so funktioniert hat.“ Die zweitplatzierte Italienerin Giorgia Collomb hatte 0,40 Sekunden Rückstand, Romy Ertl aus Deutschland fehlten 0,86 Sekunden auf die Schwazerin. Eva Schachner, nach dem Super-G noch auf Rang zwei, und Lana Hillbrand schieden im Slalom aus.
Nicht die letzte Goldene
Dass sie die erste Goldmedaillengewinnerin im Youth Olympic Team Austria in Gangwon ist, bedeutet Waroschitz sehr viel.
„Ich bin richtig stolz, dass ich Österreich hier vertreten darf – und dass neben der ersten Goldmedaille mein Name steht, freut mich umso mehr. Aber wir sind als Team insgesamt sehr gut unterwegs und ich bin überzeugt, dass es nicht die letzte Goldene für Österreich ist.“
Die Medaille wird, so viel steht schon fest, im Zimmer aufgehängt, als Erinnerung, aber noch viel mehr als Motivation. „Ich habe große Ziele – und dieser Erfolg ist ein guter Schritt in die richtige Richtung“, träumt Waroschitz von Weltcup, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen."
Das Youth Olympic Team Austria hält damit bereits bei neun Medaillen in Gangwon. Der ÖOC-Rekord liegt bei 16 Mal Edelmetall, aufgestellt vor vier Jahren in Lausanne und St. Moritz. Insgesamt hat Österreich bei den bisherigen drei YOG-Editions 40 Medaillen gewonnen, 16 Mal aus Gold – heute kam die insgesamt 17. dazu.
Sensation: Von Platz 27 zu Gold!
In der Kombi-Entscheidung der Burschen wurde das Ergebnis im Slalom komplett auf den Kopf gestellt. Irre Aufholjagd inklusive! Gold ging an den Briten Zak Carrick-Smith, der sich mit Laufbestzeit im Slalom um 26 Plätze (!) verbesserte. Alexander Ax Swartz aus Schweden machte im Finale 24 Plätze gut und gewann Silber vor Landsmann Liam Liljenborg, der nach Halbzeitführung immerhin noch Bronze ins Ziel brachte.
Bester Österreicher wurde Asaja Sturm als Achter. Nach Platz 13 im Super-G gelang dem Tiroler, der am Sonntag Silber im Super-G eroberte, im Slalom ebenfalls eine Verbesserung. Das war aber nur ein kleiner Trost: „Schade, dass ich meine Slalom-Form heute nicht ganz abrufen konnte, weil in diesem verrückten Rennen war alles möglich. Jetzt heißt es neu fokussieren auf die Technik-Bewerbe.“
Teamkollege Leon Hafner konnte sich mit der zweitschnellsten Laufzeit für den verpatzten Super-G vom Vortag rehabilitieren, verlor im Slalom aber 3,60 Sekunden auf den Sensations-Olympiasieger aus Großbritannien. Florian Neumayer schied im Slalom aus.
Die Burschen haben am Dienstag einen rennfreien Tag, für die Mädchen steht der Riesentorlauf auf dem Programm. Start des ersten Durchgangs ist um 2:00 Uhr, die Medaillen werden ab 4:45 Uhr (jeweils MEZ) vergeben.