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Das schwimmende Überraschungsei

Dienstag, 16. Juli 2024 / Paris 2024
 

Vieles im Leben von Martin Espernberger kam überraschend: die Qualifikation für Paris, Bronze bei den Schwimm-Weltmeisterschaften über die 200-Meter-Delfin dieses Jahr in Doha, der Schritt in die USA. 

„Mein Englisch war sehr schlecht, deshalb habe ich mir vor vier Jahren einfach ein Auslandssemester in Amerika selbst organisiert, das BORG für Leistungssport in Linz nach eineinhalb Jahren abgebrochen und bin nach Jacksonville gezogen“, so Espernberger.

Tapetenwechsel

In Florida hat es dem heute 20-jährigen Schwimmer so gut gefallen, dass er das Auslandssemester verlängerte und den Highschool-Abschluss machte. Amerika sei laut Espernberger „schwer in Worte zu fassen“. An der University of Tennessee, an der er seit zwei Jahren Elektrotechnik studiert, gibt es allein fünf Schwimmbecken, davon drei 50-Meter-Becken – in Wien gibt es vergleichsweise ein einziges 50-Meter-Becken. „Es werden Millionen in den Sport investiert. Da merkt man den Unterschied, sei es in der Infrastruktur und am Sportcampus oder im Bereich der Ernährung und Regeneration. Die Standards sind nicht mit Österreich vergleichbar.“

Neuer Trainer

Vor einem Jahr bekam Espernberger in Knoxville, Tennessee, seinen jetzigen Trainer Caleb Lawrence zugeteilt. Der Amerikaner landete am Tag der Einkleidung in Wien und freute sich auf den weltberühmten Wiener Kaffee. Für ihn ist es sowohl der erste Besuch in Europa als auch die erste Teilnahme bei den Olympischen Spielen.

Bevor es nach Frankreich ging, standen noch ein paar Tage in Linz am Programm. „Wir haben den Pizzaofen meiner Familie eingeheizt und Caleb die italienische Variante der Pizza gezeigt. Damit er die auch kennenlernt. Und ein paar Steaks durften natürlich auch nicht fehlen“, sagt Espernberger.

Lawrence ist begeistert von der Zusammenarbeit mit dem Österreicher. Als Athlet sei er immer authentisch und ein unglaublich harter Arbeiter. Beide ergänzen einander optimal. „Es ist schwer, Athleten zu finden, die so viel und intensiv Delfin schwimmen können wie er“, sagt Lawrence. Espernberger setzt laut ihm im Training alles um, worum er ihn bittet. Er sagt ihm zwar gerne auch, was ihm gerade durch den Kopf geht, „aber eigentlich ist er kein Mann der großen Worte – eher ein Mann der komischen Geräusche!“, erklärt Lawrence lachend und versucht die lustigen Laute, die Espernberger im Training von sich gibt, nachzumachen. 

Was die Erwartungen für Paris angeht, sind sich beide einig: Bestzeit, schnell schwimmen, das Semifinale, wenn möglich das Finale und ansonsten einfach Erfahrung sammeln und Spaß haben.

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