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Kurze Nacht, viele Volltreffer

Sonntag, 21. Juli 2024 / Paris 2024
 

Der erste Teil von Österreichs Sportschütz:innen-Team traf am Freitagabend nach langer Autoreise in Chateauroux an, einen Tag später absolvierte das rot-weiß-rote Trio die ersten Trainings im Schießzentrum. Drei Autostunden südlich von Paris zählen die ÖSB-Asse zu den Medaillenanwärter:innen – die lange Vorbereitung vor Ort soll ein Schlüssel zum Erfolg werden.

„Es war schon ziemlich zäh“, schnaufte Martin Strempfl am Samstag im Schießzentrum Chateauroux. Nach 16 Stunden Autofahrt hatte er am späten Freitagabend mit seinen Teamkolleg:innen Nadine Ungerank und Alexander Schmirl das Ziel erreicht. „In Deutschland hatten wir mit einigen Staus zu kämpfen, aber wir haben uns die Zeit gut vertrieben. Da hat man schon gemerkt, dass die Stimmung im Team passt.“ Die Autoanreise sei auch mit „Überstunden“ angenehmer als eine Flugreise mit den Waffen. Sylvia Steiner und Andreas Thum stoßen am Mittwoch dazu und komplettieren das ÖSB-Team.

Wichtige Tests vor Ort

Nach einer kurzen Nacht – erst gegen 2 Uhr ging es ins Bett – standen am Samstag bereits die ersten Trainings an. „Die Anlage ist cool, vor dem Gebäude stehen die Olympischen Ringe, da bekommt man schon Gänsehaut“, meinte Ungerank, die ihre Olympia-Premiere feiert. „Man versucht, das alles auszublenden. Vielleicht ist es gut, dass wir etwas abseits vom Trubel und nicht in Paris sind.“

Olympia Guide Paris 2024

In Chateauroux sind die Sportschütz:innen unter sich, in der Nähe wird keine andere Sportart ausgetragen. „Für uns ist es fast familiär, weil bei Weltcups wesentlich mehr Athlet:innen am Start sind. Hier gibt es begrenzte Startplätze, man kennt sich sehr gut“, so Schmirl, für den es nach Rio die zweiten Spiele sind. „Es sollte ein Wettkampf wie jeder andere sein, aber es ist doch speziell. Olympische Spiele haben einfach einen ganz speziellen Reiz.“

Das Trio entschied sich bewusst für eine frühzeitige Anreise. „An der Technik kann man hier nicht mehr feilen, dafür ist es jetzt zu spät. Man kann sich aber auf die Gegebenheiten einstellen, der Wind ändert sich täglich und an die Anlage muss man sich auch gewöhnen“, erklärte ÖSB-Sportkoordinatorin Margit Melmer, die gemeinsam mit dem dreiköpfigen Team nach Paris gereist war.

Kleider machen Leute

Während Ungerank und Schmirl das Schießzentrum Chateauroux von einem Trainingslager bereits kannten, war Strempfl erstmals auf der Olympia-Anlage. „Es ist cool, hier zu sein. Aktuell wird noch gearbeitet, aber wir konnten gut trainieren. Bei mir ist es gleich von Anfang an gut gelaufen, das stimmt mich sehr zuversichtlich.“

Die besten Bilder vom Training der Sportschütz:innen.

Um sich den Traum von einer Finalteilnahme zu erfüllen, soll ihm ein neues Outfit helfen. Im Sportschießen spielen die Anzüge eine enorm wichtige Rolle. „Die Kleidung ist eine Wissenschaft für sich und unterliegt, wie bei den Skispringern, einem ganz strengen Reglement. Ohne eine perfekt sitzende Kleidung könnte ich nicht so gut schießen.“ Nach der Europameisterschaft testete der vierfache Familienvater einen neuen Anzug – mit Erfolg. „Es fühlt sich sehr gut an, das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung.“

Neben den Einzelbewerben nimmt der Steirer mit Ungerank den Mixed-Teambewerb mit dem Luftgewehr über 10 m in Angriff. „Ich will meine beste Leistung abrufen. Die Dichte ist enorm hoch, aber es ist mit Sicherheit etwas möglich“, blickt Ungerank voraus. Die 28-jährige Tirolerin, die ihr Medizin-Studium bereits erfolgreich abgeschlossen hat, erhielt erst Mitte Juni den Startplatz zugesprochen. „Es war eine lange Wartezeit, dafür war die Freude am Ende umso größer.“

Gutes Omen für Schmirl

Nach seinen jüngsten Erfolgen zählt der Niederösterreicher Schmirl mit dem 10 m Luftgewehr und im Dreistellungsmatch mit dem Kleinkalibergewehr zu den Favoriten. „Es ist natürlich anders, wenn man als amtierender Weltmeister zu Olympischen Spielen kommt. Aber ich weiß auch, dass sicher 20 Athleten die Medaillen kämpfen, Druck mache ich mir keinen.“

Für seine eigene Karriere war ein Olympia-Highlight eines anderen österreichischen Sportschützen entscheidend: 2004 verfolgte Schmirl als 14-Jähriger die Olympischen Spiele in Athen, als Christian Planer sensationell die Bronzemedaille gewinnen konnte. „Wir haben uns alle mit ihm gefreut, das hat mir einen Push gegeben, seither wollte ich das auch schaffen. Vielleicht schaut ja diesmal auch ein junger Mensch zu, der sieht, wie cool unsere Sportart ist.“ Gutes Omen: „Kurz vor der Abreise habe ich die unterschriebene Autogrammkarte von Christian gefunden und musste schmunzeln.“

Am Samstag (27. Juli) steigen die ersten Bewerbe im Sportschießen.

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