„Aushängeschild für Österreich“
Für die Bogenschieß-Trainerin Andrea Raigel sind es „gigantische Eindrücke“, die sie in den ersten Tagen in Paris sammeln durfte. „Vom Einsteigen in den Flieger, bis zum Ankommen in Paris am Flughafen — alles ist gebrandet und schaut unglaublich aus! Man realisiert es erst in dem Moment, wo man es sieht, dass man wirklich da ist. Man kann es vorher gar nicht glauben. Das olympische Dorf ist gigantisch groß, ganz toll hergerichtet. Das Österreich Haus sieht auch super aus, inklusive Lederhosen und Gugelhupf“, erzählt Raigel.
Herzlichkeit
Für Begeisterung sorgen auch die Volunteers, die ihr alle Wünsche von den Augen ablesen, Türen aufhalten und bei allem helfen. „Es ist ganz toll, sie bemühen sich sehr. Das jetzt alles im Herzen von Paris zu erleben, das ist unglaublich. Da drüben sieht man den Eiffelturm und als wir hergekommen sind, habe ich nur gedacht, das ist unglaublich, dass man da schießt.“
Im vergangenen Jahr konnte Raigel mit dem Bogenschützen-Team bereits die Olympia-Anlage besichtigen. „Damals waren wir ein größeres Team. Ich habe aber gesagt: ‚Elisabeth, eine darf ich mitnehmen. Dich! Ich glaube, wir werden hier sein‘!“
Dass die beiden jetzt wirklich hier stehen, bedeutet nicht nur für sie einen persönlichen Meilenstein. Elisabeth Straka ist die erst dritte österreichische Bogenschützin bei den Spielen. „Elisabeth ist jetzt ein Aushängeschild für Österreich und sie wird unserem Sport hoffentlich helfen. Es gibt sehr viele junge Mädels, die jetzt nacheifern und der große Wunsch wäre halt auch, einmal ein Damen- oder ein Herren-Team aufzustellen, die den Sprung zu Olympia schaffen“, sagt Raigel.
Kriterien für den Erfolg
Um es, wie Elisabeth Straka, zu den Spielen zu schaffen, braucht es laut Trainerin: Eine möglichst gute Wahrnehmung des Körpers, das Wollen und viel Disziplin. „Man kann sich das oft gar nicht vorstellen. Die Elisabeth hat in Lichtenwörth bei Wiener Neustadt einen Acker, wo zwei Scheiben stehen, auf die sie schießt — ohne Regenschutz, ohne Sonnenschutz, ohne Kühlschrank, alleine, täglich, viele, viele Stunden. Diesen Trainingsaufwand durchzudrücken, dafür ist sie wirklich zu bewundern.“
Vom Material her war Straka noch nie besser ausgerüstet. Erstmals tritt sie bei einem großen Wettkampf mit gleich zwei gleichen Bögen an. „Man kann ja nie wissen, ob nicht doch noch kurzfristig etwas kaputtgeht. Damit sind wir auf Nummer sicher. Vorige Woche haben wir im Team noch miteinander gebastelt und die neuesten Teile hergerichtet. Elisabeth sitzt immer und richtet ihre Pfeile her.“
Beim ersten Training waren alle noch entspannt. „Das ändert sich dann beim Wettkampf. Man kann sich nicht vorstellen, wie schwierig sich Schießen gestaltet unter dem Einfluss von Adrenalin. In anderen Sportarten hilft das, um zu kämpfen und zu siegen — aber für einen Bogenschützen hemmt es die Feinempfindung.“
MEDAILLENSPIEGEL
Key Facts Paris 2024
Zeitraum | 26.07.2024 - 11.08.2024 |
Sportarten | 32 |
Bewerbe | 329 |
Nationen | 206 |
Athlet:innen aus Ö. | 82 (W: 37, M: 45) |
Athlet:innen gesamt | 11.119 |