Hinter den Erwartungen
Mit großen Erwartungen wurde bei den Olympischen Spielen der Luftgewehrbewerb der Männer in Châteauroux erwartet. Für Alexander Schmirl (26.) und den Weltranglistenführenden Martin Strempfl (28.) reichte es jedoch nur für Platzierungen im Mittelfeld.
Als 81. der Weltrangliste ging Schmirl mit dem Luftgewehr in seinen ersten Bewerb bei diesen Olympischen Spielen. Der Niederösterreicher hatte sich mit seinem Weltmeistertitel im Kleinkalibergewehr-Dreistellungsmatch für seinen Start in Paris qualifiziert und war bereits bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro mit von der Partie.
Schmirl schoss einen soliden Wettkampf. Mit fünf 104er- und zum Abschluss einer 105er-Serie kam der 34-Jährige auf ein Gesamtergebnis von 627,7 Ringen, was Rang 26 von 49 Männern aus 32 Nationen bedeutete. Auf die Finalqualifikation fehlten ihm 2,1 Ringe. Der Heeressportler blieb mit seinem Ergebnis im Rahmen seines Saisonschnitts.
„Mit meiner Luftgewehr-Performance bin ich eigentlich nicht unzufrieden. Mit den 627,7 Ringen bin ich absolut in meiner Range. Obwohl ich sehr gekämpft habe, waren die Zehner im Schnitt nicht ganz so hoch wie sie sein müssten, um an so einem Tag ins Finale zu kommen. Mehr war für mich heute nicht drinnen“, so Schmirl.
Strempfl geknickt
Mit berechtigt großen Hoffnungen ging Strempfl an den Start. Die Nummer eins der Luftgewehr-Weltrangliste hatte sich nicht nur während der letzten Jahre, sondern besonders auch in jüngster Vergangenheit in Top-Form präsentiert. So hob der Steirer beim Weltcup in München im Juni seinen Österreichischen Rekord auf 633,1 Ringe und holte Bronze in diesem hochkarätig besetzten Event mit 118 Startern.
Wie bereits im Luftgewehr-Mixed-Team mit Nadine Ungerank fand Strempfl in der Luftgewehr-Einzelqualifikation jedoch nicht zu seiner Form. Er schoss zwar Großteiles konstant, doch fehlte die auf diesem Niveau erforderliche Anzahl an ganz hohen Zehnern. Mit seinen Serienergebnissen 105,3, 104,1, 105,4, 104,4, 103,7 und zuletzt 104,3 verließ Strempfl nie seine Position im Mittelfeld dieser Konkurrenz. Der 39-Jährige beendete die Qualifikation mit 627,2 Ringen und Rang 28.
MEDAILLENSPIEGEL
Key Facts Paris 2024
Zeitraum | 26.07.2024 - 11.08.2024 |
Sportarten | 32 |
Bewerbe | 329 |
Nationen | 206 |
Athlet:innen aus Ö. | 82 (W: 37, M: 45) |
Athlet:innen gesamt | 11.119 |
Die Ergebnisse der besten acht Athleten dieses Grunddurchgangs blieben – im Gegensatz zu jenen der Frauen am Vormittag – unter den aktuellen Rekordmarken (Olympischer Rekord 632,7). Der 19-Jährige Lihao Sheng (CHN), der mit seiner Partnerin Yuting Huang bereits im Mixed-Team Gold geholt hatte, führte die Qualifikation mit 631,7 Ringen an (seine Weltrekordmarke liegt bei 637,9 Ringen). Für den Finaleinzug wären 629,8 Ringe nötig gewesen.
„Momentan weiß ich noch nicht, was schiefgelaufen ist. Ich habe versucht, alles, was in mir steckt, herauszuholen. Natürlich bin ich enttäuscht, da ich mit dem Ziel zu den Spielen gefahren bin, eine Medaille zu machen. Schon einen Tag vor dem Finale ausgeschieden zu sein, tut schon ein bisschen weh. Ich habe großen Respekt vor allen, die es heute geschafft haben. Ich brauche jetzt ein bisschen Zeit, das alles zu verdauen, bevor ich mit meinen Trainern das Ergebnis analysieren kann“, zeigt sich Strempfl geknickt.
Für das ÖSB-Team geht es bei den Spielen mit dem Kleinkalibergewehr weiter: Am Mittwoch gehen Alexander Schmirl und Andreas Thum in das KK-Dreistellungsmatch der Männer.