Halbfinaleinzug für Lobnig
In Massen strömten die Zuschauer am Dienstagmorgen ins Wassersportstadion Vaires-sur-Marne außerhalb von Paris. Die Olympischen Ruderbewerbe waren Anziehungspunkt für Bewunderer des Sports und solche, die es spätestens am Nachmittag wurden.
Die Stimmung auf der rund 500 Meter langen Tribüne war bereits ein Erlebnis. Eine Athletin, die das seit der ersten Fahrt auf der Regattastrecke schätzte und bewunderte, war die Österreicherin Magdalena Lobnig.
Eine Runde weiter
Die 34-Jährige ging am Dienstag um 10 Uhr im Einer-Viertelfinale an den Start. 24 Ruderinnen kämpften um die 12 Halbfinal-Tickets. In den vier Viertelfinal-Gruppen qualifizierten sich die ersten drei der sechs Athletinnen für das Halbfinale A/B. Der Rest kam in die Halbfinale C/D — so der Modus.
Bereits nach 500 Metern setzte sich Lobnig mit Viktorija Senkute (Litauen) und Anna Prakaten (Usbekistan) vom restlichen Feld deutlich ab. Obwohl das Ziel noch weit entfernt war, jubelten die Fans mittendrin auf. Drei Enten-Schwärme flogen den Ruderinnen entgegen, schwenkten dann doch zum Uferrand um und schauten sich das Spektakel ebenfalls interessiert an.
Lobnig und die Usbekin duellierten sich um den zweiten Platz. Beide standen bereits in Tokio gemeinsam am Podest. Die Heeressportlerin gewann damals Bronze, Prakaten die Silbermedaille. Im Viertelfinale sah das Ergebnis gleich aus. Lobnig erreichte mit einer Zeit von 7:40.07 Minuten die nächste Runde.
Wetterumschwung
Schwierigkeiten bereitete Lobnig und den anderen Athlet:innen auch das Wetter. Beim Vorlauf und bis zum Wochenende regnete es. Am Dienstagvormittag hatte es bereits 31 Grad.
„Heute war es extrem heiß! Das ist schon eine extreme Veränderung zu den letzten Tagen, weil da war es einfach extrem kalt. Ich habe in den letzten zwei Tagen immer kalte Füße gehabt und eine leichte Verkühlung bemerkt. Es ist hier mit den Klimaanlagen nicht so einfach, das unter Kontrolle zu bringen“, sagte Lobnig. Während des Rennens fühlte die Kärntnerin, dass ihr Körper noch mit etwas anderem zu kämpfen hatte. „Der Semifinal-Einzug war aber nie gefährdet. Von dem her kann ich sehr, sehr zufrieden sein. Das war auch immer mein ausgerufenes Ziel, das Semifinale zu erreichen. Das habe ich jetzt einmal geschafft. Und natürlich möchte ich noch mehr — mich noch besser präsentieren und schauen, was noch möglich ist.“
Das Semifinale findet am Donnerstag statt. „Wenn mir so ein Rhythmus oder so ein Schlag wie im Vorlauf gelingt, dann glaube ich, dass ich da durchaus vorne mitmischen kann. Ich kenne meine Konkurrentinnen und die kennen mich. Sie müssen mich immer auf der Rechnung haben. Vielleicht gelingt mir wieder ein Überraschungsmoment“, sagte Lobnig.