Keine Bezirksmeisterschaften
400-m-Läuferin Susanne Gogl-Walli, zuletzt als EM-Siebente in Rom erstmals in einem großen Freiluftfinale, und Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger, frischgebackener Vize-Europameister, standen Samstagnachmittag im Austria House den Medienvertreter:innen Rede und Antwort.
Eine Pressekonferenz, in der es nicht nur um rein sportliche Belange, sondern auch um Ablenkung und familiäre Unterstützung ging. Danach stellten wir dem oberösterreichischen Leichtathletik-Duo drei Fragen.
Wie gut ist eure aktuelle Olympia-Form?
Susanne Gogl-Walli: „Rom war unbestritten – neben den Olympischen Spielen in Tokio - mein bisheriges Karriere-Highlight. Erstmals ein großes Finale im Freien laufen, das ist nochmals eine andere Dimension, um einiges größer. Danach haben wir zwei Wochen in Brixen sehr gut trainiert. Ich glaube, wir haben alles getan, damit ich hier in Paris meine beste Leistung abrufen kann. Ich fühle mich sehr gut vorbereitet und kann’s bis zu den Vorläufen am Montag kaum noch erwarten. Die letzten Tage habe ich unzählige Stunden vor dem Fernseher verbracht. Ich bin nicht nur Hochleistungssportlerin, sondern auch Sportfan. Die Turnbewerbe und die Schwimm-Finale habe ich alle verfolgt. Der Olympia-Virus lässt mich nicht mehr los.“
Lukas Weißhaidinger: „Seit Rom haben wir sehr viel Feinschliff betrieben, an der Wurftechnik gearbeitet. Konkret an der Flugkurve, dass der Diskus möglichst lange in Balance bleibt und nicht wegkippt. Die Faustregel lautet: Je flacher der Flugwinkel, je schlechter ich den Diskus im Flug ausmachen kann, desto besser die Weite. Es war definitiv die richtige Entscheidung, ausgerechnet in der Olympiasaison die Technik auf mehr Speed und Kraft umzustellen. Vereinfacht ausgedrückt: Wir haben in den letzten Jahren, mit der alten Technik, die auf Hebelwirkung ausgelegt war, den Plafonds erreicht. Je mehr Kraft ich einsetzte, desto schwieriger wurde es. Das hat bei Großereignissen am Schluss nicht mehr funktioniert. Mit dem neuen Ansatz kann ich jetzt wieder volle Attacke reiten. Ich weiß seit Rom: Ich kann wieder mit den Besten mithalten. Das taugt mir!“
Die EM in Rom ist Geschichte, was wird es in Paris brauchen, um bei Olympia erfolgreich sein zu können?
Gogl-Walli: „Ich habe mich seit Tokio stetig verbessert. Aber die Konkurrenz ist auch nicht stehen geblieben. Die Zeiten, die heuer schon gelaufen wurden, sind verrückt. Ich werde den österreichischen Rekord brechen müssen, um wie in Tokio das Semifinale erreichen zu können. Die Uralt-Marke von Karoline Käfer aus dem Jahre 1977 zu schlagen, ist seit Jahren ein Ziel von mir. Bis auf 25 Hundertstelsekunden bin ich letztes Jahr herangekommen. Ausgerechnet hier, bei Olympia, den Rekord zu brechen, wäre der ideale Zeitpunkt. Aber ein bisschen Auslosungsglück wird es auch brauchen.“
Weißhaidinger: „Schritt für Schritt: Jeder weiß von mir, dass die Qualifikation und ich keine Freunde sind. Ich tu‘ mir da immer ziemlich schwer. Du kannst eigentlich nur verlieren, nichts gewinnen. Ich möchte nicht Erster werden, aber hoffentlich auch nicht Zwölfter, das würde mir zu viele Nerven kosten. Am Montag heißt es noch, ja nicht zu viele Körner zu verbrauchen. Immer wieder erwischt es ein oder mehrere Favoriten. Das Ziel muss sein, ja nicht dazuzugehören. Im Finale wird man so um die 69 m werfen müssen, um in Richtung Top-3 schielen zu können. Eines ist auch klar: Olympische Spiele sind keine Bezirksmeisterschaften. Es muss am Tag X sehr viel zusammenpassen.“
In Tokio waren wegen Corona keine Zuschauer:innen erlaubt. Das Stade de France ist in allen LA-Sessions ausverkauft. Wer ist aus eurem engsten Umfeld im Stade de France mit dabei?
Gogl-Walli: „Mein Mann, Michael Gogl, hat vom Alpecin-Team die Freigabe erhalten, mir am Montag die Daumen zu halten. Er nimmt sein Rad mit und wird in Paris trainieren und er fliegt dann gleich von Paris zum nächsten Pro-Tour-Einsatz. Auch meine Eltern werden mir live die Daumen halten.“
Weißhaidinger: „Bei mir sind’s meine Eltern, Bruder Franz, Freundin Hanna, ihr Bruder Flo, um nur einige zu nennen. In Summe sind’s gut 15, die Karten ergattert haben. Manche haben auch nur Tickets fürs Finale bekommen. Das erhöht nochmal den Druck. Ich werde abliefern müssen.“
Die EM in Rom ist Geschichte, was wird es in Paris brauchen, um bei Olympia erfolgreich sein zu können?
Gogl-Walli: „Ich habe mich seit Tokio stetig verbessert. Aber die Konkurrenz ist auch nicht stehen geblieben. Die Zeiten, die heuer schon gelaufen wurden, sind verrückt. Ich werde den österreichischen Rekord brechen müssen, um wie in Tokio das Semifinale erreichen zu können. Die Uralt-Marke von Karoline Käfer aus dem Jahre 1977 zu schlagen, ist seit Jahren ein Ziel von mir. Bis auf 25 Hundertstelsekunden bin ich letztes Jahr herangekommen. Ausgerechnet hier, bei Olympia, den Rekord zu brechen, wäre der ideale Zeitpunkt. Aber ein bisschen Auslosungsglück wird es auch brauchen.“
Weißhaidinger: „Schritt für Schritt: Jeder weiß von mir, dass die Qualifikation und ich keine Freunde sind. Ich tu‘ mir da immer ziemlich schwer. Du kannst eigentlich nur verlieren, nichts gewinnen. Ich möchte nicht Erster werden, aber hoffentlich auch nicht Zwölfter, das würde mir zu viele Nerven kosten. Am Montag heißt es noch, ja nicht zu viele Körner zu verbrauchen. Immer wieder erwischt es ein oder mehrere Favoriten. Das Ziel muss sein, ja nicht dazuzugehören. Im Finale wird man so um die 69 m werfen müssen, um in Richtung Top-3 schielen zu können. Eines ist auch klar: Olympische Spiele sind keine Bezirksmeisterschaften. Es muss am Tag X sehr viel zusammenpassen.“
In Tokio waren wegen Corona keine Zuschauer:innen erlaubt. Das Stade de France ist in allen LA-Sessions ausverkauft. Wer ist aus eurem engsten Umfeld im Stade de France mit dabei?
Gogl-Walli: „Mein Mann, Michael Gogl, hat vom Alpecin-Team die Freigabe erhalten, mir am Montag die Daumen zu halten. Er nimmt sein Rad mit und wird in Paris trainieren und er fliegt dann gleich von Paris zum nächsten Pro-Tour-Einsatz. Auch meine Eltern werden mir live die Daumen halten.“
Weißhaidinger: „Bei mir sind’s meine Eltern, Bruder Franz, Freundin Hanna, ihr Bruder Flo, um nur einige zu nennen. In Summe sind’s gut 15, die Karten ergattert haben. Manche haben auch nur Tickets fürs Finale bekommen. Das erhöht nochmal den Druck. Ich werde abliefern müssen.“