„Lohn für die letzten acht Jahre“
Schöner Olympia-Abschluss für Victoria Max-Theurer und Abegglen FH NRW am Sonntag bei der Musik-Kür. Mit 75,375 Prozent belegt die sechsfache Olympia-Teilnehmerin Platz 17 – und zieht nach ihrer zweiten Kür im Zeichen der fünf Ringe zufrieden Bilanz.
Victoria Max-Theurers Kür-Musik von Verdis La Traviata bis Mozarts Don Giovanni fügte sich harmonisch in die imposante Dressurstadion-Szenerie des Gartens des einstigen Sonnenkönigs vor der Kulisse von Schloss Versailles. Der schöne 14-jährigen Westfalen-Wallach und seine Reiterin schienen viel Spaß beim Tanz zu dieser klassischen Musik zu haben. Der deutsche Dressur-Musik-Produzent Michael Erdmann hatte diese perfekt eingespielt und auf den Punkt zusammengemischt.
„Das war genau das erhoffte Dacapo für uns nach dieser erfolgreichen Olympia-Woche mit dem österreichischen Dressurteam. Ich glaube, es war echt eine schöne Kür!“, strahlte Victoria Max-Theurer nach ihrem Auftritt. Die technischen Fehler störten die 38-jährige Oberösterreicherin wenig. „Ihm ist heute zum ersten Mal aufgefallen, dass in der Ecke dort Leute rumlaufen, die hat er sich dann kurz mal angeschaut. In diese Richtung hatten wir in den letzten Tagen tatsächlich keine Lektionen. Danach war er wieder voll auf mich konzentriert, aber die Noten für die erste Piaffe und den Übergang und so weiter waren natürlich leider ein bisschen beim Teufel. Mit dem Rest bin ich wirklich sehr zufrieden und ich bin einfach sehr, sehr glücklich, dass ich da jetzt im Finale habe reiten können!“
Tränen der Rührung
Es sei doch schon eine Zeit her, dass sie gemeinsam diese Kür geritten seien. 81,735 Prozent waren es im Juni 2023 beim internationalen Dressurturnier daheim in Achleiten gewesen, die britische Olympia-Richterin Isobel Wessels war damals auch in der Jury gesessen. Diesmal waren es wieder 81,429 in der künstlerischen Note, durch die teuren Fehler leider nur 69,321 für die Technik. „Am Ende sind wir nicht mehr ganz so in der Musik gewesen, da waren wir ein bisschen zu flott unterwegs. Ich bin jetzt die Kür ein Jahr nicht geritten, weil wir uns jetzt immer sehr auf den Grand Prix Special konzentriert haben, weil der für das Team wichtig ist. Dadurch hat die Routine in den Linien ein bisschen gefehlt. Wir haben zwar versucht, das ausschnittsweise noch zu üben. Vielleicht werden wir das Ende der Kür dann nochmal irgendwann ein bisschen umstellen.“
Im ORF-Interview wurden dann die Augen sogar ein bisschen wässrig: „Paris war die Belohnung nach Tokio, wo ich nicht an den Start gehen konnte (Anm.: Abegglen fiel mit Zahnentzündung aus). Es war überhaupt eine Belohnung für die letzten acht Jahre, denke ich.“
Team-Gold und Kür-Doppelsieg
Das deutsche Duell um Gold entschied einmal mehr Jessica von Bredow-Werndl mit TS Dalera BB und unglaublichen 90,093 Prozent für sich. Auf Platz zwei die deutsche Dressur-Legende Isabell Werth mit Wendy (89,614). Bronze ging an die Britin Charlotte Fry auf Glamourdale mit 88,971 Prozent.