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Herausforderung Open Water

Freitag, 9. August 2024 / Paris 2024
 

7:30 Uhr am Pont Alexandre III im Herzen von Paris. Die Zuschauer-Tribünen waren trotz des frühen Morgens voll gepackt. Bei keiner anderen Disziplin mussten die Wettkämpfer und die Fans so früh aus den Federn wie im 10-Kilometer-Marathon-Schwimmen in der Seine. Mit dabei die Österreicher Jan Hercog und Felix Auböck.

Vor fünf Jahren schwamm Auböck zum letzten Mal ein Open-Water-Rennen. Für ihn stand die Olympia-Erfahrung im Vordergrund. Dafür hatte Hercog von Anfang an ein konkretes Ziel, die Top-10 hätten es werden sollen. „Wegen weniger bin ich nicht nach Paris gekommen“, sagte der Steirer vorab.

Schlussrunde hatte es in sich 

Die Brücken und Streckenränder der Seine waren mit zahlreichen französischen und italienischen Flaggen gesäumt. Im Spitzenfeld schwammen eine lange Zeit Kristof Rasovszky (Ungarn), der Deutsche Florian Wellbrock und der Italiener Gregorio Paltrinieri. Mitfavorit Wellbröck fiel während der fünften und vorletzten Runde zurück. Die Österreicher Hercog und Auböck lagen die meiste Zeit außerhalb der Top-20. 

Die Schlussrunde hatte es noch einmal in sich und bot den Zuschauern einiges an Spannung. Der Deutsche Klement schwamm plötzlich um den Sieg mit und schlug nur 2,1 Sekunden nach dem Ungarn Rasovszky (1:50:52,7 Stunden) an der Zielwand ab. Als Dritter kam Überraschungsmann David Betlehem (+16,3 Sek.) ins Ziel. Wellbrock und Paltrinieri erreichten lediglich Rang 9 und 10, während die Österreicher Hercog (+10:11,1) als 21. und Auböck (+12:07,8) als 24. den 10-Kilometer-Marathon beendeten. 

Beckenschwimmer aufgegeben

"Es hat an vielen Ecken und Enden bei mir heute gefehlt. Mir hat zum Beispiel auch die Geschwindigkeit gefehlt, wir hätten da wahrscheinlich früher drauf gehen sollen. Ich hätte gerne auch mein letztes internationales Rennen unter den Top-20 beendet, aber ich bin trotzdem happy. Jetzt erst mal eine Pause und dann schauen wir weiter, man wird mich vielleicht noch mal sehen", sagte Hercog nach dem Rennen.

Alles gegeben beim Open-Water-Bewerb.

Er übte auch Kritik und war enttäuscht von einigen Schwimmern, die aufs Beckenschwimmen spezialisiert sind und während des Rennens aufgeben mussten. "Mir hat’s heut an allen Ecken und Enden gefehlt, vor allem an Geschwindigkeit. Schade, ich wäre gerne unter die Top-20 gekommen. Jetzt mach‘ ich mal Pause, offiziell war es mein letztes internationales Rennen. Aber vielleicht sieht man mich doch wieder. Dass einige Becken-Spezialisten zu Beginn mit einem Wahnsinnstempo lospreschen und dann in der dritten Runde aufgeben, das hat mein Rennen zerstört. Das finde ich nicht o.k. – bitte, das ist keine Kritik an Felix, der hat ja durchgehalten.“

Becken-Spezialist Felix Auböck kämpfte hingegen bis zum Schluss. "Es war ganz schön anstrengend und lang. Ich bin einfach zufrieden, dass ich nicht rausgestiegen bin und es zu Ende geschwommen habe. Jetzt bin ich komplett leer. Es war aber schon etwas Besonderes, hier zu schwimmen. Vor allem wurde man wirklich die ganze Strecke lang angefeuert, auch ganz hinten, obwohl man fast Letzter war. Das hat schon Spaß gemacht, ich war dafür qualifiziert und wollte das wahrnehmen -- von dem her bereue ich nichts. Ich habe aber auch relativ viel Wasser geschluckt, schauen wir mal, wie es mir morgen gehen wird", sagt ein fertiger, aber glücklicher Felix Auböck. 

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