Österreichs Asse zeigen am ersten Qualifikationstag der Tischtennis Europameisterschaften mit starken Leistungen auf. Nina Skerbinz sorgt bei ihrem EM-Debüt in der allgemeinen Klasse mit zwei Gruppensiegen für die Sensation. Die Vorrunde wird am Mittwoch abgeschlossen, am Abend greift erstmals auch Europameisterin Sofia Polcanova ins Geschehen ein. 

Robert Gardos ist im Einzel mit zwei Siegen erfolgreich in die Titelkämpfe im Sportland Oberösterreich gestartet. Der 45-jährige Routinier ließ in der Qualifikation zunächst dem Norweger Noah Khai Lam keine Chance, gewann glatt in drei Sätzen und wurde seiner Favoritenrolle auch im Anschluss gegen Alex Naumi (FIN) mit einem 3:1-Sieg nach einem 0:1-Rückstand gerecht. Auch Andreas Levenko hat sich im Schnelldurchgang ins Qualifikationsfinale gespielt. Der 26-jährige Rechtshänder konnte sich zum Auftakt gegen Federico Giardi (SMR) glatt in drei Sätzen durchsetzen und behielt auch in der anschließenden Partie gegen den Slowenen Brin Vovk mit einem 3:1-Sieg die Oberhand. Damit fehlt dem Duo, das im morgigen Play-off jeweils auf einen Gruppenzweiten trifft, noch ein Sieg für den Einzug in den am Donnerstag beginnenden Hauptbewerb.

„Ich bin sehr zufrieden, mein Körper hat voll mitgespielt, meine Konzentration war vor allem im ersten Match sehr gut, dass ist das Allerwichtigste. Wenn diese Automatik und auch das Ballgefühl passen, kann es schon ganz gut werden“, erklärt Gardos. Landsmann Levenko ergänzt: „Der Start in ein Turnier ist nie einfach, es war im zweiten Spiel auch die eine oder andere knappe Situation dabei. Aber so konnte ich zumindest die richtige Spannung aufbauen und weiß, was ich in den nächsten Matches noch besser machen kann.“

Maciej Kolodziejczyk (23) startete mit einem Dreisatzsieg über den Grönländer Ivik Nielson nach Wunsch in die Qualifikation, musste sich aber in Folge dem Bulgaren Yoan Velichov mit 0:3 beugen. Auch Julian Rzihauschek (15) und Liu Zhenlong (19) mussten zum Auftakt je eine Niederlage einstecken. Die beiden EM-Debütanten absolvieren am Mittwoch ihr zweites Gruppenspiel und haben, einen Sieg vorausgesetzt, ebenfalls noch die Chance auf einen Platz im Aufstiegs-Play-off. Daniel Habesohn, der als einziger ÖTTV-Herr gesetzt ist, greift am Donnerstag im Einzel und an der Seite von Doppel-Partner Robert Gardos ins EM-Geschehen ein.

Skerbinz sorgt für Jubelstimmung

Auch die ÖTTV-Damen, die im Einzel in der Qualifikation in Vierergruppen antreten, ließen zum Auftakt ihrer Heimspiele nichts anbrennen und spielten groß auf. Karoline Mischek, Anastasia Sterner und Liu Yuan feierten ebenso je zwei Siege wie Nina Skerbinz, die damit bei ihrer EM-Premiere in der allgemeinen Klasse für die ersten ganz großen Ausrufezeichen gesorgt hat. Die mit 14 Jahren jüngste Spielerin im heimischen Aufgebot bezwang erst die weitaus höher eingeschätzte Polin Natalia Bogdanowicz, hatte auch in ihrem zweiten Spiel gegen Ema Labosova (SLK) mit 3:1 das bessere Ende für sich und sorgte für entsprechenden Jubel auf den gut besuchten Rängen. Wie bei den Herren spielen auch die Damen im morgigen Play-off um den direkten Aufstieg in die Hauptrunde, wobei jeweils die Gruppensiegerinnen gegen eine Gruppenzweite antreten. „Ich habe meine beiden Matches gewinnen und meine Leistung abrufen können, bin sehr stolz auf mich und freue mich schon auf Mittwoch!“, strahlt Skerbinz.

ÖTTV-Medaillenhoffnung legt los

Sofia Polcanova, die in allen drei Disziplinen gesetzt ist, startet am Mittwochabend an der Seite von Robert Gardos im Mixed-Sechzehntelfinale in die Titelkämpfe. Das Duo gewann 2022 in München EM-Bronze. Ob Maciej Kolodziejczyk und Anastasia Sterner ebenfalls den Sprung in die Hauptrunde schaffen entscheidet sich Dienstagnacht. Die EM-Debütanten, die sich in der ersten Runde gegen die israelische Paarung Eitay Shushan/Elinor Davidov mit 3:2 durchgesetzt haben, treffen um 20:45 Uhr im Qualifikationsfinale auf Rachel Moret/Barish Moulett aus der Schweiz.