Bei der Tischtennis-EM in Linz konnte Sofia Polcanova ihren langersehnten Titelgewinn feiern. Nach zwei Silbermedaillen – im Mixed mit Robert Gardos und im Doppel mit der Rumänin Bernadette Szöcs – gelang der 30-Jährigen am Sonntag der Triumph im Einzel. Im Finale besiegte sie ihre Doppelpartnerin Szöcs mit 4:1 (11:8, 11:13, 12:10, 11:6, 11:9). „Wahnsinn, ich bin sprachlos!“, sagte Polcanova nach ihrem Erfolg.

„Sie tut mir voll leid. Ich hätte ihr auch den Sieg gegönnt. Sie ist wirklich eine super Freundin von mir“, sagte die 30-Jährige im ORF-Interview und meinte damit ihre Finalgegnerin und Doppelpartnerin Szöcs. „Es war so schade nach dem Doppel. Ich habe so lange in der Garderobe geweint. Ich habe nicht gewusst, wie ich mich zusammenreißen soll und noch das Einzel-Finale spielen. Ich weiß nicht, wie ich das jetzt geschafft habe.“

Im Einzel-Halbfinale hatte sich Polcanova mit 4:1 gegen die Deutsche Nina Mittelham durch gesetzt und war damit ins Finale eingezogen. „Egal, was heute noch passiert, ich bin schon sehr dankbar für diesen Tag“, kommentierte Polcanova ihre Finalteilnahme.

Unerwartete Doppel-Niederlage

Nur knapp eine Stunde vor ihrem Einzelsieg hatte sich Polcanova im Doppel-Endspiel mit Szöcs geschlagen geben müssen. Das Duo unterlag den seit 13 Jahren zusammenspielenden Hana Matelova (CZE) und Barbora Balazova (SVK) mit 2:3 (7:11, 11:7, 9:11, 11:7, 6:11). „Schlagbar“, hatte Polcanova vor dem Match gemeint, doch das gut eingestellte tschechisch-slowakische Team zog konsequent ihr Spiel durch. Trotz einer kurzen Aufholjagd reichte es für Szöcs/Polcanova nicht mehr.

Bronze im Herren-Doppel

Auch bei den Herren gab es österreichische Medaillenfreude: Maciej Kolodziejczyk holte in seinem EM-Debüt mit dem Moldawier Wladimir Ursu Bronze im Doppel. Im Halbfinale unterlagen sie den Olympiadritten Alexis und Felix Lebrun (FRA) mit 0:3. Kolodziejczyk zeigte sich dennoch zufrieden: „Ich glaube, der Erfolg gibt mir auch im Einzel Selbstvertrauen.“