„Top-Starts“ bringen Wettsieg
Was für ein Abschluss eines spektakulären Wochenendes beim Bob-Weltcup in Innsbruck-Igls! Katrin Beierl und Christania Williams holen im Zweierbob Rang 8 und stellen im ersten Lauf zudem mit 5,49 Sekunden einen neuen österreichischen Startrekord auf. Grund genug, dass Bob-Nationaltrainer Wolfgang Stampfer nach verlorener Wette in der kommenden Woche in St. Moritz (SUI) Haare lassen muss. Lea Haslwanter qualifiziert sich bei ihrer Zweierbob-Premiere im Weltcup auf Anhieb für den zweiten Lauf und wird am Ende 19. Jakob Mandlbauer rundet den letzten Wettkampftag im Viererbob-Bewerb der Herren mit Rang 17 ab.
Mit großer Spannung waren die Augen zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes in Innsbruck-Igls im Zweierbob-Bewerb der Frauen auf Katrin Beierl und ihre neue Anschieberin Christania Williams (Olympia-Silbermedaillengewinnerin von Rio 2016) gerichtet. Und das Duo, das erstmals gemeinsam im Weltcup an den Start ging, lieferte voll ab. Mit einer Zeit von 5,49 Sekunden wurde trotz eines nicht ganz perfekten Startes nicht nur ein neuer österreichischer Rekord aufgestellt, sondern mit Rang 5 zudem eine gute Ausgangssituation für den zweiten Lauf geschaffen. Auch wenn es nach einigen kleineren Fehlern in der Bahn letztendlich Rang 8 (+1,02 Sekunden) wurde, bilanziert die 31-jährige Niederösterreicherin positiv: „Die Platzierung ist nicht ganz cool. In der Bahn waren ein paar Passagen heute nicht so sauber, daher können wir damit sehr gut leben. Die Starts waren wirklich top heute, deshalb ist es am Ende schade. Aber wir sind am Anfang eines Prozesses, daher passt das. Wir schauen mit viel Optimismus nach vorne!“
Nettes Detail am Rande: Mit beiden Startzeiten gewannen Beierl/Williams eine Wette gegen Bob-Nationaltrainer Wolfang Stampfer, der in der kommenden Woche in St. Moritz einen neuen Haarschnitt verpasst bekommen wird. „Die Wette steht. Wettschulden sind Ehrenschulden. Ich bin gespannt, welche Frisur es am Ende wird“, erklärt Stampfer.
Gelungenes Zweierbob-Debüt
Auch Lea Haslwanter kann auf ein erfolgreiches Weltcup-Wochenende zurückblicken. Die 25-Jährige konnte sich nach Platz 20 im Monobob auch im Zweierbob für den zweiten Lauf qualifizieren und wurde mit Isabel Indruchova starke 19. „Es war ein sehr cooles Gefühl heute. Wir sind von unseren Fans lautstark angefeuert worden. Im Großen und Ganzen bin ich mit meinen Fahrten heute zufrieden. Natürlich war nicht alles perfekt und ich habe noch viel Luft nach oben. Wir nehmen sehr viele positive Dinge mit und werden versuchen, es bei den nächsten Rennen noch besser zu machen und uns zu steigern“, strahlt Haslwanter, die auch am kommenden Weltcup-Wochenende in St. Moritz (SUI) im Einsatz sein wird.
Die deutschen Teams dominierten auch den Zweierbob-Bewerb in Innsbruck-Igls nach Belieben. Mit neuem Bahnrekord setzten sich Laura Nolte und Deborah Levi in einer Zeit von 1:44,09 Minuten souverän vor Kim Kalicki und Leonie Fiebig (+0,15 Sekunden) durch. Lisa Buckwitz/Neele Schuten (+0,35 Sekunden) folgten auf Platz drei.
Der Weg Richtung Junioren-WM stimmt
Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Markus Treichl (Meniskusriss im linken Knie) – die Operation ist am Samstagabend gut verlaufen – lagen im Viererbob-Bewerb der Herren in Innsbruck-Igls alle Hoffnungen auf Jakob Mandlbauer. Auch der Österreicher musste kurz vor dem Start sein Team kurzfristig umbauen, da sich Martin Bertschler eine kleine muskuläre Verletzung zugezogen hatte. Bruder Daniel, der bereits am Samstag im Zweierbob im Einsatz war, sprang kurzfristig in die Bresche und komplettierte mit Dominik Hanschitz und Lukas Zech den österreichischen Bob. Nach zwei vielversprechenden Starts kam der 26-Jährige in beiden Läufen trotz kleiner Rutschphasen in Kurve 9 gut durch die Bahn und holte am Ende Platz 17 (+1,32 Sekunden).
„Ich tu mir heute schwer, unsere Leistung so unmittelbar nach dem Rennen einzuschätzen. Die Läufe waren in Ordnung, lediglich raus aus Kurve 9 hatten wir Probleme – so wie viele andere Piloten heute auch. Es ist einfach nach dem Zweier gestern eine Frage des Timings. Vom Gefühl her waren wir besser, als das Ergebnis zeigt“, sagt Mandlbauer. Nachsatz: „Großes Lob an meine Jungs, die haben einen super Job gemacht heute. Vor allem die Starts waren heute sehr gut. Wir können mit dem Wochenende sehr zufrieden sein. Ich bin mir sicher, dass auch bald bessere Ergebnisse kommen werden. Wir sind definitiv auf dem richtigen Weg in Richtung der Junioren-Weltmeisterschaft in Altenberg.“
Der Sieg ging in einer Zeit von 1:40,45 Minuten einmal mehr an Team Francesco Friedrich (Matthias Sommer, Alexander Schüller, Felix Straub) aus Deutschland, das sich vor dem starken Team Brad Hall (Taylor Lawrence, Leon Greenwood und Arran Gulliver) mit einem Vorsprung von 0,28 Sekunden durchsetzen konnte. Mit einem Rückstand von 0,29 Sekunden musste sich Team Johannes Lochner (Georg Fleischhauer, Joshua Tasche und Florian Bauer) hauchdünn mit Rang 3 zufriedengeben.