„Freuen uns auf Team-Staffel“
Österreichs Rodel-Team jubelt am zweiten Tag der Titelkämpfe in Whistler (CAN) über den nächsten Geniestreich von Selina Egle und Lara Kipp. Am Samstag kann die ÖRV-Bilanz weiter aufpoliert werden.
Selina Egle und Lara Kipp räumen weiterhin beharrlich ab was geht. Die beiden 22-jährigen Tirolerinnen verteidigten im Whistler Sliding Centre ihren WM-Titel aus dem Vorjahr und rodelten nach dem Sieg im Mixed Bewerb zu ihrer zweiten WM-Goldmedaille binnen 24 Stunden. Den Grundstein dafür legten die amtierenden Europameisterinnen mit einem zwischenzeitlich neuen Bahnrekord im ersten Lauf. Hinter den Seriensiegerinnen, die auf der Olympiabahn von 2010 im Doppelsitzer wettbewerbsübergreifend ihren siebenten Saisonsieg in Folge einfahren konnten, belegten die deutschen Duos Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal und Dajana Eitberger/Magdalena Matschina die Plätze zwei und drei.
Im Männer-Bewerb feierten Hannes Orlamünder und Paul Constantin Gubitz mit dem Weltmeistertitel den größten Erfolg in ihrer Karriere. Die beiden 25-jährigen aus Oberhof fixierten auf der Whistler Hochgeschwindigkeitsbahn in beiden Läufen die Bestzeit. Silber ging an die Letten Martins Bots und Roberts Plume, Bronze sicherten sich Tobias Wendl/Tobias Arlt (GER). Thomas Steu und Wolfgang Kindl rodelten um 23 tausendstel Sekunden am Podium vorbei, belegten als bestes ÖRV-Duo Rang vier. Yannick Müller und Armin Frauscher beendeten die Titelkämpfe auf Rang sechs, Juri Gatt und Riccardo Schöpf belegten Platz neun.
Abgerundet wurde der zweite Wettkampftag in den Blackcomb Mountains mit dem Titelrennen der Damen, in dem sich Julia Taubitz knapp vor ihrer deutschen Landsfrau Merle Fräbel durchsetzen konnte. Für Taubitz war es die siebente Goldmedaille bei Weltmeisterschaften, die zweite im Einzel. Bronze sicherte sich wie bereits bei der WM 2019 die Amerikanerin Emily Sweeney. Die Österreicherinnen hatten diesmal mit der Entscheidung nichts zu tun. Madeleine Egle, die am Freitag mit David Gleirscher im Single Mixed Bronze geholt hat, rodelte als beste heimische Dame auf Rang sieben, Titelverteidigerin Lisa Schulte musste sich diesmal mit Rang zwölf begnügen. Hannah Prock, die sich nach ihrer Verletzungspause in einer Ausscheidung vor Ort noch ein WM-Ticket sichern konnte, belegte Rang 14, Barbara Allmaier beendete die Titelkämpfe auf Platz 18.
Am Samstag (8.2.) küren zunächst die Herren ihren Weltmeister, abgeschlossen werden die 53. FIL Weltmeisterschaften mit einer Team-Staffel.
Selina Egle: „Das wir zum zweiten Mal Weltmeisterinnen werden, vor allem auf einer Bahn wo wir es uns absolut nicht gedacht haben, ist Wahnsinn. Wir haben nach einer durchwachsenen Trainingswoche heute wieder zwei solide Läufe zeigen können, sind mega happy und schon ein wenig sprachlos. Ich war vor dem zweiten Lauf ein bisschen nervöser als vor dem ersten. Wir haben mitbekommen, dass die Konkurrenz vorgelegt hat und gewusst, dass alles passen muss. Jetzt freuen wir uns auf morgen und die Team-Staffel.“
Lara Kipp: „Wir haben gestern im Mixed Bewerb gezeigt, dass wir es eigentlich ganz gut können. Das hat uns nach dem Training, das nicht ganz so gut war, das nötige Selbstvertrauen gegeben. Heute haben wir zweimal abgeliefert, es hat alles zusammengepasst.“
Thomas Steu: „Wir haben uns eine Medaille erhofft, alles gegeben, zwei echt gute Läufe und das beste Rennen in dieser Saison gezeigt. Es ist halt der vierte Platz herausgekommen, ganz knapp am Silber und Bronze vorbei, der erste Platz war außer Reichweite. Wir müssen uns weiterentwickeln und noch schneller werden und schauen, dass wir am Start wieder ganz vorne mitmischen können.“
Wolfgang Kindl: „Ein vierter Platz ist immer etwas undankbar, bei einer Weltmeisterschaft besonders. Am Start fehlt einfach das eine oder andere Hundertstel, aber mit meiner Verletzungsgeschichte und so wie die Saison heuer verlaufen ist, können wir froh sein, dass wir überhaupt noch so konkurrenzfähig sind.“