Massenstart-Poker bei der WM

In der Olympiahalle von 1994, dem Vikingskipet von Hamar (NOR), beginnen am Donnerstagabend die Einzelstrecken-Weltmeisterschaften im Eisschnelllaufen. Die Titelkämpfe sind das letzte Saisonhighlight des Winters und mit Gabriel Odor steht ein rot-weiß-roter Athlet im Einsatz. Der junge Tiroler hat sich über 1.500 Meter und im Massenstart qualifiziert.
Seit einer Woche bereitet sich der 24-Jährige schon in Norwegen auf die Weltmeisterschaften vor. “Die Vorfreude ist sehr groß und ich freue mich auf einen coolen Saisonabschluss. Ich fühle mich fit und freue mich jetzt auf die Wettkämpfe“, blickt er auf das Wochenende voraus. Am Samstag wartet auf ihn der Massenstart, am Sonntag dann die 1.500 Meter.
“Im Massenstart hoffe ich auf ein gutes Ergebnis“, so der Tiroler, der vor einem Jahr bei den Europameisterschaften in dieser Disziplin Silber eroberte. 16 Runden warten auf das 24-köpfige Feld am Samstag, wobei es in den Runden 4, 8 und 12 zu Zwischensprints kommt, wo es 5, 3 und 1 Punkt für die besten drei Athleten gibt. Im finalen Sprint nach 16 Runden werden dann noch 60, 40, 20, 10, 6 und 3 Punkte vergeben. Am Ende zählt die Summe der erzielten Punkte vor der Zeit, womit das Rennen auch ein taktischer Poker ist.
“Willst du eine Medaille gewinnen, so musst du dich auf den Zielsprint konzentrieren. Bist du da aber nicht in den Top-6, die Punkte bekommen, so fällst du weit in der Endwertung zurück. Holst du bei den Zwischensprints Punkte, dann winkt ein Top-10-Ergebnis, aber für den Sprint hast du keine Körner mehr“, schilderte Odor die knifflige Ausgangslage.
“Die bisherigen Massenstarts im Weltcup klappten nicht so gut, aber jetzt hoffe ich auf das Beste bei der WM. Die Saison war in Ordnung, aber ich weiß, dass ich mehr kann und das ist jetzt der beste Zeitpunkt dafür“, gab sich der junge Tiroler kampflustig. Am Sonntag über 1.500 Meter hofft er auf eine gute Zeit, in den Kampf um die Top-10 wird er dort aber nicht eingreifen können.