Box-Comeback bei Olympia

Der Exekutivrat des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat vorgeschlagen, den Boxsport in das Programm der Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles aufzunehmen. Die Entscheidung fiel zu Beginn der 144. IOC-Session, die derzeit in Costa Navarino, Griechenland, stattfindet.
Ursprünglich war Boxen nicht im Sportprogramm für Los Angeles berücksichtigt worden. Hintergrund waren anhaltende Bedenken gegenüber der International Boxing Association (IBA), deren Anerkennung durch das IOC am 22. Juni 2023 endgültig entzogen wurde. Aufgrund dessen organisierte das IOC die Boxwettbewerbe und Qualifikationsturniere für die Olympischen Spiele 2024 in Paris bereits über eine eigene Ad-hoc-Arbeitsgruppe.
Zuvor hatte das IOC betont, kein weiteres olympisches Boxturnier mehr ausrichten zu wollen. Bedingung für die Wiedereinführung war, dass sich die nationalen Boxverbände auf einen neuen internationalen Verband einigen. Im Februar 2025 erhielt schließlich die Organisation "World Boxing" vom IOC vorläufige Anerkennung als neuer Dachverband.
"Akt des Glaubens in die Zukunft"
Diese aktuelle Entscheidung folgte einer Bewertung hinsichtlich Governance und sportlicher Integrität durch die olympische Programmkommission.
Die laufende IOC-Session in Griechenland markiert zugleich das Ende der Amtszeit von IOC-Präsident Thomas Bach. Am 20. März wird sein Nachfolger aus sieben Kandidaten gewählt, darunter Prinz Feisal Al Hussein (Jordanien), Morinari Watanabe (Japan), Kirsty Coventry (Simbabwe), Juan Antonio Samaranch Jr. (Spanien), Sebastian Coe (Großbritannien), Johan Eliasch (Schweden) und David Lappartient (Frankreich).
Der künftige IOC-Präsident steht vor großen Herausforderungen: von geopolitischen Spannungen über Modernisierung und Innovation im Zeitalter künstlicher Intelligenz bis hin zu Fragen der Geschlechtergleichstellung und Inklusion.
Die Eröffnungszeremonie der Session findet traditionsgemäß in Olympia statt, wo IOC-Präsident Bach an ein Zitat des IOC-Gründers Pierre de Coubertin erinnerte: „Die Olympischen Spiele sind immer eine Pilgerreise in die Vergangenheit und ein Akt des Glaubens an die Zukunft. Hier befinden wir uns: Wir sind auf unserer Pilgerreise in die Vergangenheit und morgen [sind wir] bereit, während der Session den Akt des Glaubens in die Zukunft zu vollziehen.“