Die X. Olympischen Winterspiele fanden 1968 in Grenoble statt. Es waren die ersten Winterspiele mit größeren Distanzen, die Wettkampforte lagen bis zu 65 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt in den umliegenden Gebirgszügen. Zum ersten Mal überhaupt gab es ein olympisches Maskottchen. Dabei handelte es sich um „Schuss“, einen stilisierten Skiläufer mit blauem Skianzug und einer großen roten Kugel als Kopf.
Österreich holte elf Medaillen – es hätten aber noch mehr sein können. Das Ergebnis des Herren-Slaloms ist bis heute umstritten. Bei starkem Nebel setzte sich Jean-Claude Killy an die Spitze, Karl Schranz brach seinen zweiten Lauf nach 22 Toren ab, weil er sich durch einen über die Strecke laufenden Pistenbetreuer gestört fühlte. Er durfte unter Vorbehalt nochmals fahren und platzierte sich knapp vor Killy. Wenige Minuten später wurde der Norweger Hakon Mjoen, der noch schneller als Schranz gefahren war, wegen zwei Torfehlern disqualifiziert und Schranz war der vermeintliche Olympiasieger. Später meldeten die Streckenposten, Schranz habe bereits kurz vor dem plötzlichen Auftauchen des Pistenbetreuers dieselben Tore ausgelassen wie Mjoen. Nach fünfstündiger Beratung beschloss die Jury mit 3:2 Stimmen, den Wiederholungslauf nicht zu werten und Schranz ebenfalls zu disqualifizieren. Silber und Bronze gingen an die Österreicher Herbert Huber und Alfred Matt, was in den österreichischen Medien wegen der mysteriös erscheinenden Umstände von Schranz’ Disqualifikation beinahe völlig unterging.
In der Damen-Abfahrt kürte sich Olga Pall überraschend zur Olympiasiegerin, mit Christl Haas auf Platz drei schaffte es eine weitere Österreicherin auf das Podium. Eiskunstläufer Wolfang Schwarz nutzte die Gunst der Stunde, zeigte starke Vorstellungen und wurde mit Gold belohnt. Rennrodler Manfred Schmid war im Einsitzer eine Klasse für sich und durfte sich ebenfalls Olympiasieger nennen.
Zeitraum | 06.02.1968 - 18.02.1968 |
Sportarten | 6 |
Bewerbe | 35 |
Nationen | 37 |
Athlet:innen aus Ö. | 80 (W: 13, M: 67) |
Athlet:innen gesamt | 1.158 |
Gold
Silber
Land | Gold | Silber | Bronze | Gesamt |
---|---|---|---|---|
1. Norway NOR | 6 | 6 | 2 | 14 |
2. USSR URS | 5 | 5 | 3 | 13 |
3. France FRA | 4 | 3 | 2 | 9 |
4. Italy ITA | 4 | - | - | 4 |
5. Austria AUT | 3 | 4 | 4 | 11 |
6. Netherlands NED | 3 | 3 | 3 | 9 |
7. Sweden SWE | 3 | 2 | 3 | 8 |
8. Federal Republic of Germany (1950-1990, "GER" since) FRG | 2 | 2 | 3 | 7 |
9. United States of America USA | 1 | 5 | 1 | 7 |
10. Finland FIN | 1 | 2 | 2 | 5 |
German Democratic Republic (1955-1990, GDR | 1 | 2 | 2 | 5 |
12. Czechoslovakia TCH | 1 | 2 | 1 | 4 |
13. Canada CAN | 1 | 1 | 1 | 3 |
14. Switzerland SUI | - | 2 | 4 | 6 |
15. Romania ROM | - | - | 1 | 1 |