Pierre de Coubertin, Vater der Olympischen Spiele der Neuzeit, wollte die Premiere des Events eigentlich 1900 im Rahmen der Weltausstellung in Paris feiern. Als er seine Idee bei einem Kongress in der Sorbonne vorstellte, war den übrigen Delegierten die Wartezeit von sechs Jahren zu lange. Sie beschlossen deshalb, die ersten Olympischen Spiele bereits 1896 zu veranstalten. Einige Delegierte wünschten London als Austragungsort, doch nach einem Gespräch mit dem griechischen Delegierten Demetrius Vikelas schlug de Coubertin Athen vor, um Griechenland als Ursprung der Olympischen Spiele zu ehren. Die Delegierten stimmten diesem Vorschlag einstimmig zu.
Es nahmen mehr als 300 Athleten teil – Frauen waren nicht zugelassen, durften aber, anders als bei den antiken Spielen, zuschauen. Es waren neun Sportarten geplant: Leichtathletik, Turnen, Segelsport, Schießen, Fechten, Schwimmen, Radfahren, Pferdesport und Tennis. Bei der Durchführung des Programms entfiel jedoch Reiten aus Kostengründen, Segeln wegen mangelnder Beteiligung und Rudern wegen stürmischer See. Am 11. April 1896 schwamm Paul Neumann in der Bucht von Zea bei Piräus im ungewohnten Meerwasser des Hafenbeckens über 500 m Freistil in 8:12,6 Minuten zur ersten Goldmedaille für Österreich. Wäre beim Säbelfinale nicht der griechische König erschienen, wäre Adolf Schmal der erste österreichische Olympiasieger gewesen. Durch das Erscheinen des Königs musste das Finale abgebrochen und neu ausgetragen werden. Bei der Neuaustragung erreichte Schmal den undankbaren vierten Platz. Im Radfahren klappte es dennoch. Innerhalb von wenigen Stunden gewann er zwei Bronzemedaillen: zuerst im Fliegerrennen über 333,33 Meter und dann über 10.000 Meter. Seine sportliche Laufbahn krönte er aber zwei Tage später im Velodrom von Phaleron vor 60.000 begeisterten Zuschauern. Schmal umkreiste im 12-Stunden-Rennen die 333,33 Meter lange Bahn insgesamt 945-mal und gewann Gold. Am 11. April 1896 gab es durch Otto Herschmann eine weitere Medaille für Österreich. Er gewann Silber über 100 m Freistil.
Obwohl die Spiele auch für damalige Verhältnisse kaum sportliche Leistungen der Spitzenklasse erbrachten, wurden sie allgemein als großer Erfolg angesehen und sorgten maßgeblich dafür, dass die Olympischen Spiele sich dauerhaft etablieren konnten.
Zeitraum | 06.04.1896 - 15.04.1896 |
Sportarten | 9 |
Bewerbe | 42 |
Nationen | 14 |
Athlet:innen aus Ö. | 3 (W: 0, M: 3) |
Athlet:innen gesamt | 241 |
Land | Gold | Silber | Bronze | Gesamt |
---|---|---|---|---|
1. United States of America USA | 11 | 7 | 2 | 20 |
2. Greece GRE | 10 | 17 | 19 | 46 |
3. Germany GER | 6 | 5 | 2 | 13 |
4. France FRA | 5 | 4 | 2 | 11 |
5. Great Britain GBR | 2 | 3 | 2 | 7 |
6. Hungary HUN | 2 | 1 | 3 | 6 |
7. Austria AUT | 2 | 1 | 2 | 5 |
8. Australia AUS | 2 | - | - | 2 |
9. Denmark DEN | 1 | 2 | 3 | 6 |
10. Switzerland SUI | 1 | 2 | - | 3 |
11. Mixed team ZZX | 1 | 1 | 1 | 3 |