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"Alle Disziplinen fahren, wäre Wahnsinn!"

Mittwoch, 6. November 2019

Die Diskussion über den Rennkalender der FIS hält seit einiger Zeit an. Bei Sport und Talk aus dem Hangar-7 waren Montagabend die ehemaligen Skirennläufer Kilian Albrecht, Fritz Strobl und Michaela Kirchgasser sowie der technische Experte des Welt-Skiverbandes FIS Atle Skaardal zu Gast.

Ihrem Ärger über den Rennkalender haben zuletzt auch Hermann Maier, Hans Knauss oder Manuel Feller Luft gemacht, zuletzt auch bei "Sport am Sonntag" in ORF1 die beiden ÖSV-Speedasse Vincent Kriechmayr und Olympiasieger Matthias Mayer (siehe Facebook-Link unten).

Auf Servus TV wehrte sich die FIS gegenüber den Kritikern. „Es gibt keinen einzigen Athleten, der alle Rennen fährt. Die Top-Fahrer fahren 22 bis 25 Rennen“, stellte Skaardal, der in den letzten 14 Jahren als FIS-Weltcup-Renndirektor der Damen auf der Piste stand, klar.

Die 6-fache Weltcupsiegerin Michaela Kirchgasser schlägt in dieselbe Kerbe wie ihre Kollegen: „Damit es interessant bleibt, sollte es nicht so viele Rennen geben. Der Verletztenstatus schützt den Athleten nicht, sondern stresst ihn, weil man viel früher einsteigt, als man eigentlich bereit dazu ist. Wenn sich jemand als 14. verletzt, soll er auch als 14. wieder zurückkommen dürfen."

Ein weiterer Kritikpunkt, der immer öfter genannt wird, sind die Reisestrapazen für die Athletinnen und Athleten. „Über ein Drittel der Rennen finden in Italien, Österreich und der Schweiz statt“, entgegnet Skaardal der Kritik, betont zugleich aber den Sinn hinter Weltcuprennen in Asien oder den USA. „Da es ein Weltcup ist, müssen wir aber auch in die USA oder Asien. Dort herrscht ein großer Markt“, meint der 53-jährige Norweger.

Für Kilian Albrecht, den Manager von Mikaela Shiffrin, ist die Dichte an Rennen ebenfalls zu groß: „Wenn man alle Disziplinen fahren würde, wäre das ein Wahnsinn!“

Die Vertreter der FIS treffen sich jedenfalls im November auf der Bodensee-Insel Mainau unter der Leitung von Langzeit-Präsident Gian Franco Kasper (75). Bei diesem FIS-Council wird Kasper mitteilen, ob er am Ende seiner aktuell sechsten Amtszeit nochmals für das Präsidentenamt des Internationalen Skiverbandes kandidieren wird. Kasper ist seit 1998 FIS-Präsident und derzeit auch Ehrenmitglied im IOC. Die nächste FIS-Kalender-Konferenz tagt von 1. bis 5. Juni 2021 in Portoroz (SLO).

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