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Alter schützt vor Silber nicht

Sonntag, 6. Februar 2022 / Peking 2022
Alter schützt vor Silber nicht
News

Manuel Fettner schafft auf der Normalschanze die Sensation! Der 36-jährige Innsbrucker holt Olympia-Silber und alle jubeln mit dem “alten Mann” – dem zweitältesten Medaillengewinner seit Noriaki Kasai – mit.

Sein 28-jähriger Teamkollege Stefan Kraft war, wie der Rest der rot-weiß-roten Skispringer gerührt: “Ich freue mich fast mehr mit dem Fetti, als über eine eigene Medaille. Der alte Mann ist unglaublich, er hat es so verdient, wie kaum ein anderer!”

Doch der Reihe nach: der 36-jährige Manuel Fettner hatte am Sonntag bei den Olympischen Spielen in Peking mit Silber die zweite Medaille nach Teresa Stadlobers Bronze geholt. Als diese gerade ihre Medaille in Empfang genommen hatte und danach im Olympischen Dorf von einem Teil des Olympic Team Austria empfangen wurde jubelte Fettner im Zhangjiakou National Ski Jumping Centre.

Es ist die ersten Medaille für die ÖSV-Adler bei Olympia auf dem kleinen Bakken seit 2010. Gold ging überlegen an den Japaner Ryoyu Kobayashi. Dritter wurde der Pole Dawid Kubacki.

Fettner konnte sich mit der zweitbesten Weite im Finale noch vom fünften Rang zu Silber katapultieren. Nach starken Leistungen im Training flog der Tiroler bereits im ersten Durchgang auf 102,5 Meter, womit er klar bester Österreicher war.

Für den Tiroler ist es auch die erste Einzelmedaille bei einem Großereignis. Mit 36 Jahren, sieben Monaten und 22 Tagen ist Fettner laut dem ORF-Sportarchiv nach dem Japaner Noriaki Kasai auch der zweitälteste Medaillengewinner unter den Skispringern bei Olympia.

„Ich bin ehrlich gesagt ziemlich sprachlos, ich weiß nicht, wie ich jetzt ein Interview geben soll“, meinte Fettner in einer ersten Reaktion im ORF. „Jetzt ist natürlich komplette Achterbahnfahrt im Kopf, nach dem Sprung ist alles zusammengebrochen. Beim Sprung war ich voll bei mir, bin voll im Prozess geblieben und hab mich nicht rausbringen lassen. Ich habe im zweiten Durchgang wirklich meinen besten Sprung hier zusammengebracht.“

Der Tiroler freute sich in seiner langen Karriere über den späten Höhepunkt: „Ich bin überglücklich. Es war ein cooler Weg mit vielen Ups und Downs. Wenn es mir nicht so viel Spaß gemacht hätte, hätte ich den Hut draufgehaut. Es gibt leider im Weltcup nie eine 90-Meter-Schanze, sonst wäre ich erfolgreicher.“

Letzter österreichischer Olympiasieger auf der Normalschanze war Ernst Vettori 1992 in Albertville. Es ist die zweite Medaille bei diesen Spielen, nachdem am Samstag die Langläuferin Teresa Stadlober im Skiathlon zu Bronze gelaufen war. Die nächste Chance auf Edelmetall für die Springer gibt es bereits am Montag (12.45 Uhr, live in ORF1) mit dem Mixed-Bewerb.

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