Website durchsuchenMehr
 
 

Baby on Board

Mittwoch, 24. Mai 2023 / EG Krakau 2023

Plötzlich war alles anders. Nach neun erfolgreichen Jahren gemeinsam in einem Kajak. Österreichs Flachwasser-Duo Nummer eins, Ana Roxana Lehaci und ihre Partnerin Viktoria Schwarz, mussten letztes Jahr im Sommer knapp vor der EM in München getrennte Wege gehen. „Da hat mir Vicky gesagt, dass sie schwanger ist. Wir mussten für die EM innerhalb von zwei Wochen umdisponieren. Meine Schwester Adriana war damals 17. Sie gleich so ins kalte Wasser zu schubsen, war riskant“, erinnert sich die 32-jährige Oberösterreicherin. 

Das Risiko hat sich gelohnt: Am 20. August 2022 um 12:07 Uhr auf der Olympia-Regattaanlage Oberschleißheim jubelten die Schwestern Lehaci im 500-Meter-B-Finale über Platz fünf. „Mit meiner um 15 Jahre jüngeren Schwester einen Quotenplatz für die European Games erpaddelt zu haben, ist ein einzigartiger Moment für mich. Dass ich das mit ihr und unserem Papa, der gleichzeitig unser Trainer ist, teilen konnte, war wunderschön“, erzählt die Heeressportlerin, die mit ihrer ehemaligen Bootskollegin Viktoria Schwarz, die im Dezember 2022 den kleinen Ben-Vito zur Welt brachte, nach wie vor in engem Kontakt ist. „Der Kleine hat natürlich oberste Priorität für Vicky, aber zwischen uns hat sich nichts geändert. Sie ist wie eine große Schwester für mich.“

Mama Schwarz plant Comeback

Und wenn es nach der frischgebackenen 37-jährigen Mama („Die Geburt war schlimmer als ein 500-Meter-Lauf“) geht, könnte diese bald wieder vom Kinderzimmer ins Kanu wechseln. „Training ist eine Frage des Managements. Statt drei Einheiten täglich, wie früher, ist es jetzt eine, Tendenz steigend. Weil mich mein Freund Thomas und meine Familie unterstützen. Mein Ziel sind immer noch die Olympischen Spiele 2024 in Paris“, sagt Viktoria Schwarz, die Weltmeisterin von 2011. Worte, die auch Ex-Teamkollegin Lehaci wenig wundern: „Wenn Vicky an ihre früheren Leistungen anknüpfen kann und damit den österreichischen K2 schneller macht, ist sie wieder im Boot.“ 

Sister-Act auf Quotenplatz-Jagd

Vorerst bleibt es aber beim erfolgreichen Sister-Act, der sich im Olympiazentrum Oberösterreich und auf der Regatta-Anlage in Ottensheim auf die European Games und die Olympia-Qualifikation für Paris 2024 vorbereitet. Für Ana Roxana wird es nach den Europaspielen in Minsk (Fünfte über 200 Meter, Achte über 500 Meter im K2) und den Olympischen Spielen in Rio (Platz elf) und Tokio (Rang zwölf) das vierte Antreten als Teil des Team Austria sein, für ihre 18-jährige Schwester Adriana die Premiere. 

Doch auch für den Routinier ist vieles neu: „Neun Jahre lang bin ich vor Vicky gesessen, sie hat die Kommandos gegeben. Diese Rolle habe ich jetzt übernommen, das ist eine neue Herausforderung und macht mit meiner Schwester unglaublich Spaß. Sie ist explosiv, vor allem auf den ersten 200 Metern. Die Mitteldistanz liegt mir mehr. Wir ergänzen uns bestens.“ Den Kurs in Krakau kennt Lehaci noch nicht, aber: „Wasser ist Wasser! Das Wichtigste ist, dass wir gute Ergebnisse erzielen und am Ende die Qualifikation für Paris 2024 schaffen!“

Für die European Games hat Österreichs Kanu-Team neben dem Damen-Zweier auch im Kajak- und Canadier-Einer der Herren sowie im Kajak-Zweier Mixed Quotenplätze ergattert. U23-Doppel-Europameister Timon Maurer (Kajak-Einer) könnte mit Ana Roxana Lehaci im Mixed starten, Manfred Pallinger ist der Mann für den Canadier-Einer.

Diese Geschichte ist Teil des Olympia Report 1 | 2023. Für weitere spannende Storys und Interviews hier entlang:

HIER geht’s zum OLYMPIA REPORT-E-Paper

Aktuell

 

Newsletter NEWSLETTER


Tauche ein in die Welt der fünf Ringe und bekomme aktuelle Updates aus der olympischen Sportwelt, Hintergrundberichte, Interviews und viele weitere spannende Themen. Abonniere jetzt unseren ÖOC-Newsletter.

Zur Anmeldung


 

Unsere PartnerUnsere PartnerInternationale PartnerInternationale Partner
ÖOC-Logo
Nach oben
Jetzt drucken Schließen
Schließen
close
Österreichisches Olympisches Comité − Privatsphäre-Einstellungen