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„Bei Olympia passiert immer irgendetwas Spezielles“

Freitag, 23. Juli 2021 / Tokio 2020

News

Wolfram Waibel Jr. hat bei Olympia schon viel erlebt. Seit den Spielen in Barcelona ist er regelmäßiger Teil der olympischen Familie, 1994 in Atlanta konnte er seine Karriere im Zeichen der Ringe auch mit einer Bronze- und einer Silbermedaille krönen. Dennoch haben vor allem die Spiele 2000 in Sydney besonderen Eindruck bei ihm hinterlassen.

„Das waren sicher die schönsten Spiele für mich, da war eine unglaubliche coole Stimmung“, erinnert sich Waibel. „Diese Freundlichkeit und Fröhlichkeit von der ganzen Stadt war überwältigend, zumindest haben wir das damals so wahrgenommen. Die Australier waren schon ein Jahr davor, als wir dort trainiert haben, so unglaublich freundlich und haben sich selbst so sehr auf die Spiele gefreut. Es gab viele Volunteers, viele gute Gespräche, dazu natürlich gutes Wetter, das Meer, eine schöne Stadt – das war damals einfach genial für uns“, schwelgt der Vorarlberger in besten Erinnerungen.

Dass Tokio trotz der sehr besonderen Umstände einen der vorderen Plätze in seiner Olympia-Hitparade belegen kann, will Waibel nicht ausschließen. „Wir haben ja noch nicht einmal richtig begonnen, los geht es mit der Eröffnungsfeier. Aber was ich sicher sagen kann: Ich bin jetzt seit 1992 immer dabei und es war jedes Mal so, dass irgendetwas Spezielles passiert ist.“

Gleich das Debüt in Katalonien brachte Einblicke in die Olympia-Geschichte, die hängen blieben. „In Barcelona war für mich natürlich cool, wie sie mit dem brennenden Pfeil ins olympische Feuer geschossen haben – und dass ich gemerkt habe, wie sie da ein bisserl geschummelt haben“, weiß Waibel noch.

Aus Atlanta gibt es nicht nur dank des mitgebrachten Edelmetalls eine Geschichte zu erzählen. Die Hauptrolle in einer anderen spielte damals sein Vorarlberger Landsmann Dieter „Johnny“ Grabner. „Er musste damals die Fahne auf unserem Wohnkomplex justieren, weil sie nicht gescheit gehangen ist. Kollege Thomas Farnik und ein Leichtathlet haben ihn dabei gestützt und etwas unkoordiniert losgelassen. Da ist er hingefallen und hat sich die Hand ordentlich verstaucht“, erzählt Waibel. Für den lädierten Grabner reichte es nur zu Rang 18. „Unglaublich schade, weil er seine beste Leistung zeigen wollte und gut in Form war. So weiß er bis heute leider nicht, wie gut er geschossen hätte, wenn er gesund gewesen wäre“, fühlt Waibel immer noch mit.

Und was soll von den verspäteten Spielen 2020 bleiben? „Hier in Japan hoffe ich natürlich, als Trainer etwas Spezielles mitnehmen zu können. Wenn‘s dann eine Medaille vom Martin oder der Sylvia wird, umso besser“, zählt der Nationaltrainer auf seine Schützen Martin Strempfl und Sylvia Steiner.

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