„Bin durch die Hölle gegangen!“
Magdalena Lobnig beendete ihre dritten Spiele auf Rang 10. Im B-Finale in Vaires-sur-Marne legte die Kärntnerin einen Blitzstart hin und führte das Feld bis zur 1.000-m-Marke an.
Auf der zweiten Hälfte der Regattastrecke musste sie noch Alexandra Föster aus Deutschland, die Weißrussin Tatsiana Klimovich und die Schweizerin Aurelia-Maxima Janzen vorbeilassen, fuhr als Vierte über die Ziellinie.
Die 34-Jährige war mit ihrer Leistung zufrieden, denn: „Die letzten zwei Tage waren mental sehr schwierig für mich. Es war eine ziemliche Überwindung, mich für das B-Finale aufzuraffen. Aber ich habe es geschafft – darauf bin ich sehr stolz.“
Versöhnlicher Abschluss
Ebenfalls erfreulich: die Steigerung gegenüber dem total verpatzten Semifinale. „Ich hatte eine höhere Schlagzahl, eine bessere Position im Boot, einen besseren Start und die mentale Einstellung war auch gut.“
Aber, schickt Lobnig nach, natürlich haben die schwierigen Umstände der letzten Wochen und Monate – die Heeressportlerin hatte sich Anfang April einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule zugezogen – Einfluss auf ihre Performance gehabt.
„Man merkt, dass mir das ruderspezifische Training fehlt. Dass mir am Ende ein bisschen die Kraft ausgeht, war klar. Die letzten Monate waren hart, ich bin durch die Hölle gegangen. Aber mich so aufzuraffen und den zehnte Platz zu holen, ist ein schönes Ergebnis, ein Happy-End, ein versöhnlicher Abschluss dieser Spiele. Und es ist das Ende meiner Karriere im Einer, mein definitiv letztes Rennen“, zieht Lobnig nach dem Rennen einen emotionalen Schlusspunkt unter ihre erfolgreiche Zeit im W1x.
„Drei Olympische Spiele im Einer hinterlassen Spuren, es war meine Paradedisziplin, dieses Boot begleitet mich mein ganzes Leben lang. Ich bin sehr dankbar, dass Körper und Geist das über so einen langen Zeitraum mitgemacht haben.“
Next: Coastal-WM mit Schwester
Von einem Ende ihrer Ruder-Karriere möchte die Bronzemedaillengewinnerin von Tokio 2020 nichts wissen.
„In den nächsten Tagen möchte ich mir österreichische Athlet:innen anschauen, sie bei ihren Wettkämpfen unterstützen und auch ein bisschen Paris genießen. Danach werde ich mich daheim ausrasten und versuchen, den Kopf freizubekommen. Und dann steht noch die Coastal-Weltmeisterschaft mit meiner Schwester auf dem Programm – dort will ich vor allem Spaß an der Sache haben.“
Dass die Disziplin im offenen Gewässer in vier Jahren Teil des Olympia-Programms ist, spielt derzeit nur eine untergeordnete Rolle: „Das sind noch einmal vier Jahre … aktuell ist Los Angeles 2028 weit weg!“