Im August 2012 schien Österreich zum bisher letzten Mal in einer Ergebnisliste im Halfpipe-Weltcup der Snowboarder:innen auf, als Johannes Handle in Cardrona (NZL) in der Qualifikation auf Platz 55 landete.

Mehr als zwölf Jahre später ist Rot-Weiß-Rot mit dem Salzburger Florian Lechner in dieser Woche in Secret Garden (CHN) wieder bei einer Halfpipe-Konkurrenz auf höchster Ebene vertreten.

Ein Bayer für Österreich

Der in Bayern aufgewachsene Florian Lechner hat seine bisherigen Auftritte im Halfpipe-Weltcup für sein Geburtsland Deutschland absolviert, ab dieser Saison tritt der 18-Jährige nun für Österreich an. „Als Kind bin ich mit meiner Familie nach Saalbach gezogen und besitze auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Ich wollte zuerst Skirennläufer werden und habe auch dem Nachwuchskader des Salzburger Skiverbandes angehört, aber als ich mit 12 erstmals in einer Pipe gefahren bin, hat mich dieser Sport nicht mehr losgelassen“, erzählt Lechner, der vom Trainerduo Sabine Wehr-Hasler (SUI) und Brett Esser (USA) betreut wird.

In der Saison 2022/23 hat der Salzburger die Europacup-Gesamtwertung in der Halfpipe gewonnen, als bestes Weltcupresultat steht ein 15. Platz aus der Vorsaison in Copper Mountain (USA) zu Buche. „Ich habe in der vergangenen Saison gute Fortschritte gemacht und jetzt auch eine sehr gute Vorbereitung bei perfekten Bedingungen am Kitzsteinhorn absolviert. Dabei habe ich mich vor allem darauf konzentriert, meine Tricks zu festigen“, sagt Lechner.

"Coole Tricks"

Dazu gehören der „Switch Frontside 1260“ und der „Switch Backside 900“, der in Zukunft zu einem „Switch Backside Double Cork 1260“ ausgebaut werden soll. „Vor allem der ‚Switch Backside 900‘ ist ein cooler Trick, den nicht viele Rider können und für den es gute Punkte gibt“, so Lechner, der in dieser Saison mit ansprechenden Ergebnissen den Grundstein für eine erfolgreiche Qualifikation für die Olympischen Spiele 2026 in Italien legen möchte.

Baumgartner verletzt

Auch die Freeskier:innen fahren in dieser Woche in Secret Garden um Weltcuppunkte in der Halfpipe. Da sich Sam Baumgartner Mitte November beim Training auf dem Kitzsteinhorn eine Bänderverletzung im linken Sprunggelenk zugezogen hat, findet der Bewerb ohne österreichische Beteiligung statt. Der Oberösterreicher fällt auch für Copper Mountain (19. bis 21. Dezember) aus, soll aber noch in dieser Saison in den Weltcup zurückkehren.

Buckelpisten-Weltcup in Idre Fjäll

Der Weltcup auf der Buckelpiste wird in dieser Woche in Idre Fjäll (SWE) mit einem Einzel- und einem Dual-Bewerb fortgesetzt. Nachdem Avital Carroll beim Auftakt am vergangenen Wochenende in Ruka (FIN) mit Platz sechs in der Qualifikation zu überzeugen wusste, lief es für die zweifache WM-Bronzemedaillen-Gewinnerin 2023 im 16er-Finale mit einem Sturz und Endrang 15 nicht nach Wunsch. Ruka hat dennoch gezeigt, dass Carroll auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke ist.

Als zweite Österreicherin ist in Schweden Katharina Ramsauer am Start, die die Weltcupsaison in der Vorwoche mit Rang 25 eröffnet hat.