"Das hat mich gepusht"
Bislang bestes österreichisches Turnerinnen-Top-24-Mehrkampf-Finale bei einer Europameisterschaft: Selina Kickinger gelang am Freitag in Antalya eine hervorragende Leistung an allen vier Geräten. Damit erreichte die 21-jährige Niederösterreicherin den 18. Platz – um drei Positionen besser als in der Qualifikations-Rangliste. Bianca Frysak, ursprünglich nur zweite Ersatzturnerin für das Finale, rutschte im letzten Augenblick noch ins Feld und nutzte die Chance: Die 24-jährige Wienerin schloss die Entscheidung der besten Turnerinnen Europas auf Platz 21 ab.
Auf den Punkt geliefert
Im Medaillenkampf dreier Favoritinnen gewann Großbritanniens Jessica Gardirova vor Ungarns Zsofia Kovacs und der Italienerin Alice D’Amato. Kickinger freute sich sehr über ihren Erfolg: „Ich wollte mir keine zu hohen Erwartungen setzen, war vorher relativ entspannt. Aber ich habe jetzt realisiert, dass ich zu den Besten dazu gehöre, das hat mich richtig gepusht. Ich konnte meine Leistung wieder voll bringen. Jetzt möchte ich auch bei der WM ins Finale.“
Bianca Frysak blieb im Finale wegen zweier Stürze vom Schwebebalken zwar hinter ihrer Qualifikations-Leistung zurück. Doch da sie dieses Schicksal mit anderen Finalistinnen teilte, konnte sie sich in der Platzierung dennoch weiter nach vorne arbeiten: „Ich habe erst beim Aufwärmen als Reserveturnerin erfahren, dass ich mitturnen darf. Meine Freude war riesengroß, aber gleichzeitig war es doch auch ein Schock, weil ich nicht mehr damit gerechnet hatte. Es ist dann nicht ganz optimal gelaufen – aber 21. von Europa, was will man mehr, ich bin stolz auf dieses Ergebnis.“
Vor Antalya 2023 gab es erst drei österreichische Turnerinnen in einem Top-24-EM-Finale: 2005 erreichte Carina Hasenöhrl den 21. Platz. 2013 gelang den beiden späteren Olympia-Teilnehmerinnen Lisa Ecker (Rio 2016) und Elisa Hämmerle (Tokio 2021) der 19. bzw. 23 Rang.