"Das ist das Nonplusultra"
Die stärkste Frau Österreichs wird immer stärker. Sarah Fischer ist gerade einmal 22 Jahre jung und hat bereits 326 österreichische Rekorde aufgestellt. Zuletzt konnte die Niederösterreicherin mit 136 kg im Stoßen und 241 kg im Zweikampf neue österreichische Bestmarken erreichen. Eine Leistung, die auf dem Weg zu den Olympischen Spielen Paris 2024 viel wert sein könnte.
Erbringen muss Fischer diese aber bei einem der Quali-Wettkämpfe. Aktuell liegt sie im Ranking auf Platz 19, die Top-10 schaffen es am Ende nach Paris. „Ich denke schon, dass ich eine Chance habe. Wenn ich die 241 kg bei einem Quali-Turnier gemacht hätte, wäre ich schon auf Platz 14.“
Ernst wird es Anfang Dezember beim ersten Quali-Wettkampf in Doha. Fischer: „Der Fokus liegt auf den Olympischen Spielen in Paris, diesem Ziel ordne ich alles unter.“
Faszination Synchronschwimmen
Aktuell trainiert die Tokio-Starterin beim ÖOC-Trainingslager in der Gloria Sports Arena in Belek. „Die Bedingungen hier sind sensationell. Wir haben alles, was wir brauchen – und mehr. Wir können jederzeit auf höchstem Niveau trainieren, auch in Sachen Regeneration wird alles geboten.“
Bereits in den ersten Tagen des Trainingslagers sei die einzigartige Stimmung im Team Austria spürbar gewesen. „Es ist immer schön, andere Olympia-Athlet:innen zu treffen. Das war schon in Tokio richtig cool und das ist es hier auch. Allein, dass hier alle das gleiche Ziel haben, motiviert zusätzlich.“
Eine Sportart hat es der Kremserin besonders abgetan: Synchronschwimmen. „Das fasziniert mich einfach. Ich habe sie hier schon kurz beim Training gesehen, unglaublich! Der Kontrast zum Gewichtheben ist groß, genau das macht es so spannend.“
„Das ist das Nonplusultra“
Die Begeisterung für das Synchronschwimmen teilt Vater und Coach Ewald. Noch mehr aber die Leidenschaft für das Gewichtheben. Der Lokführer nahm sich extra eine Woche Urlaub von seinem Job, um in Belek dabei sein zu können. „Wenn das ÖOC so ein Trainingslager anbietet, ist es eine Ehre, mitzufahren. Wir haben in Tokio den Teamspirit erlebt und das alles aufgesaugt, so soll es in Paris wieder sein. Alle hier ziehen an einem Strang, wir wollen viele Leute kennenlernen und als Team zusammenwachsen.“
Die Gloria Sports Arena hat ihn von Anfang an überzeugt: „Das ist das Nonplusultra, wir haben das auf einem Trainingslager noch nie so erlebt. Hier werden einem alle Wünsche erfüllt, die Trainingsbedingungen sind top. Das Gebäude spielt alle Stückerl, wir können perfekt trainieren.“
Für den Quali-Wettkampf in Doha kommen die perfekten Trainingsbedingungen gerade richtig. „Das werden jetzt noch ein paar Wochen hartes Training. Sarah weiß das, aber sie ist voll motiviert. Mit einer neuen Bestleistung kann sie sicher einige überraschen und wichtig Plätze im Ranking gutmachen.“
Der doppelte Martirosjan
Den Weg nach Paris gehen die Fischers nicht allein. Sargis Martirosjan will in der Stadt der Liebe den Traum von seiner dritten Olympia-Teilnahme wahr werden lassen. Dabei ist der 37-Jährige in doppelter Funktion unterwegs, schließlich ist er seit Dezember 2022 auch ÖGV-Bundestrainer. „Es ist meine letzte Chance, als Aktiver bei Olympischen Spielen dabei zu sein. Ich werde alles geben.“
Die beiden Funktionen lassen sich gut kombinieren. „Wenn ich am Abend einen Plan mache, kann ich ihn schon am nächsten Tag beim Frühstück umsetzen“, scherzt Martirosjan.
Beim ÖOC-Trainingslager in Belek werden positive Erinnerungen wach. „Einige Athleten hat man bereits bei Olympischen Spielen getroffen. Ich mag die olympische Bewegung generell sehr gerne, ich will bei solchen Events dabei sein. Zweimal durfte ich Olympische Spiele bereits erleben, in Paris will ich das noch einmal schaffen.“
Wobei Martirosjan bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles schon gerne dabei wäre. Er grinst: „Dann aber wirklich nur noch als Trainer.“