Der Routinier kündigt die Extra-Runde an

Noch bevor Simon Eder am Freitag wohl den letzten Schuss auf einer Olympischen Loipe abgegeben hatte, stellte der zweifache Gewinner von Olympia-Medaillen beim Medientermin am Donnerstagabend im digitalen Austria House klar: „Wie es aussieht, werde ich noch eine Saison anhängen.“

Diese Ankündigung ist vielleicht auch ein bisschen ein Selbstschutz für den Salzburger, der am nächsten Mittwoch seinen 39. Geburtstag feiert: „Dieses Olympia-Rennen soll ein Rennen, wie jedes andere für mich sein. Da soll gar keine Sentimentalität aufkommen.“ Denn, dass er 2026 bei den Olympischen Spielen in Cortina zum fünften Mal im Zeichen der Olympischen Ringe antreten wird, scheint ausgeschlossen.

Routinier hilft beim Neuaufbau

Aber im Weltcup hat er noch nicht genug, das habe ihm der bisherige Saisonverlauf gezeigt: „Es waren immer wieder Rennen dabei, die mich motivieren, dass ich noch einiges erreichen kann.“

Österreichs Biathlon-Chef Franz Berger hört diese Töne gerne: Das ist sehr erfreulich, wenn der Simon Eder sagt, dass er weitermacht. Er macht das ja schon zwei Jahrzehnte oder mehr. Er ist ein ausgereifter Routinier und das geht dann halt leichter, dass einer wie er vorne an der Spitze mitmischt.“

Mit dem Routinier soll der Neuaufbau der Biathlon-Herren (Berger: „Da sind einige Talente, die wir an den A-Kader heranführen wollen“) gelingen.  „Man muss analysieren, welche Faktoren uns das Leben schwermachen. Diese Saison war für uns alle eine Achterbahnfahrt“, sagte Eder. „Man darf sich nicht fertigmachen lassen, sondern muss sich auf den nächsten Bewerb konzentrieren.“