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Der zweite „Bildungsweg“

Donnerstag, 25. Juli 2024
 

Die faszinierende Geschichte von Raphael Pallitsch bekommt nun ein neues Kapitel, das wohl niemand für möglich gehalten hätte. Nach der hauchdünn verpassten Qualifikation über 800 m für die Olympischen Spiele 2012 in London folgten für den Burgenländer durch eine schwere Fußverletzung verursachte Leidensjahre, die schließlich im frühen Karriereende mündeten. Neben dem Berufseinstieg als Lehrer und der Tätigkeit als Leichtathletiktrainer blieb aber immer der Hintergedanke es noch einmal zu versuchen, um irgendwann „selbstbestimmt“ aufhören zu können. Vor genau sechs Jahren war es dann so weit, der mittlerweile 34-Jährige begann wieder zu trainieren und es zeigte sich bald, dass er mit den jungen Läufern mithalten konnte. So reifte sein Entschluss sich den Traum einer Olympiateilnahme doch noch zu erfüllen, 2021 wurde dann der Job gekündigt und die zweite Profi-Karriere gestartet – Pallitsch ging quasi „All-In“.

Beeindruckendes Comeback

Es folgte auf der neuen Distanz von 1500 m ein stetiger Weg bergauf, zuerst waren es mehrere Staatsmeistertitel und die Verbesserungen der persönlichen Bestzeiten. Das unglaubliche Comeback führte den Läufer, der auch sein eigener Trainer ist, dann 2023 sogar zur Weltmeisterschaft nach Budapest (HUN). Heuer war der Athlet der SVS-Leichtathletik nach zwei Verbesserungen des ÖLV-Rekordes zum zweiten Mal nach 2012 bei einer Europameisterschaft am Start, und zeigte dort im Finale einen wahren „Wunder-Endspurt“, der ihn auf den großartigen 6. Rang nach vorne spülte. Das direkte Limit für Paris verfehlte Pallitsch nur um neun Hundertstelsekunden, gleich mehrere Ergebnisse auf hohem Niveau brachten aber über das World-Ranking sehr sicher die Olympia-Qualifikation. In wenigen Tagen ist es nun also so weit, der Burgenländer wird sich endlich „Olympionike“ nennen dürfen. Doch wer ihn kennt weiß, dass er auch dort nicht nur dabei, sondern mittendrin sein will. Über die 1500 m stehen vier Runden auf dem Programm: Vorlauf, Hoffnungsrunde, Semifinale und Finale.

Die Kraft der Höhe

 „Mein heuriges Jahr ist einfach optimal verlaufen. Ich bin nur sehr ausgewählte Wettkämpfe gelaufen, bei sechs Rennen habe ich drei Rekorde aufgestellt und war bei der Europameisterschaft Sechster. Es war von A–Z die perfekte Saison für mich bisher, die Olympia-Qualifikation war natürlich dann die Krönung“, verrät der ÖLV-Athlet und ergänzt: „Mit der Entscheidung nach dem Finale bei der EM in Rom keine Wettkämpfe mehr zu laufen, bin ich im Nachhinein sehr zufrieden. Die Olympia-Qualifikation war damals schon sehr wahrscheinlich, auch wenn natürlich noch ein wenig Unsicherheit dabei war.“

Der 34-Jährige absolvierte vor Kurzem ein einmonatigen Trainingscamps in der Höhenlage auf der Turracher Höhe und in St. Moritz (SUI). „Ich kam dann sehr frisch zurück und absolviere jetzt die letzten Trainings im Wiener Raum, auch um den Höheneffekt wirken zu lassen und mich an die Hitze zu gewöhnen. Jetzt kann ich mich wunderbar auf den Vorlauf in Paris vorbereiten, der ungefähr das Niveau des EM-Finales haben wird. Vielleicht sogar noch höher, wie die Bestzeiten und Trials der Läufer aus Afrika und Amerika zeigen. Ich habe aber nichts zu verlieren, mein Ziel ist es aber trotz der schwierigen Ausgangslage ins Semifinale aufzusteigen. Interessant wird sicher sein, wie es mit dem neuen Modus der Hoffnungsläufe aus taktischer Sicht wird. Ich freu mich jedenfalls riesig auf die Olympischen Spiele.“

Olympia Report Ausgabe 01/2024

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