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Die Medaillen-Macherin

Montag, 15. Juli 2024 / Paris 2024

Die heimische Judo-Erfolge tragen die Handschrift von Yvonne Snir-Bönisch. Als der ÖJV im Jänner 2021 die Deutsche als neue Cheftrainerin präsentierte, herrschte im rot-weiß-roten Lager eine hartnäckige Medaillenflaute.

Seit WM-Bronze von Sabrina Filzmoser 2010 waren bereits elf Jahre vergangen, seit Olympia-Silber von Ludwig Paischer gar deren 13.

Mittlerweile ist von einer chronischen Erfolglosigkeit längst keine Rede mehr. Das neue System greift, der Bundesstützpunkt in Linz und das gemeinsame Training an drei Tagen pro Woche tragen Früchte.

Glänzende Bilanz

Yvonne Snir-Bönisch, die sich als Athletin 2004 in Athen zur Olympiasiegerin krönte, hält nichts von übertriebener Bescheidenheit: „Medaillen sind unser Anspruch. Wir sind definitiv als Team stärker geworden“, sagt sie. „Als ich kam, hatten wir Michaela Polleres und einen international noch unbekannten Halb-Mittelgewichtler namens Shamil Borchashvili. Mittlerweile haben wir ein Mixed-Team bei Olympia.“

Die Bilanz ihrer Amtszeit kann sich sehen lassen: 2 Olympia-Medaillen (Silber: Polleres, Bronze: Shamil Borchashvili), 3 WM-Medaillen (3 x Bronze: 2 x Polleres – 2021, 2023, 1 x S. Borchashvili – 2022), 2 EM-Medaillen (Bronze: Graf 2021, S. Borchashvili 2024), 1 Masters-Sieg (Polleres 2022) und insgesamt 26 Podiumsplätze auf der IJF-World-Tour, darunter 7 Siege (Polleres 3, Piovesana 2, Wachid Borchashvili, Aaron Fara je 1).

Von 20 EM- und WM-Medaillen im Nachwuchs gar nicht zu reden. „Judo Austria ist eine Erfolgsstory geworden. Wir werden international wahrgenommen“, weiß ÖJV-Präsident Martin Poiger.

Noch professioneller

Neben Snir-Bönisch wurde mit Robert Krawczyk (POL) ein weiterer Weltklasse-Coach und früherer Top-Athlet (WM-Dritter, Ex-Europameister) verpflichtet. Von Dienstag bis Donnerstag trainieren die Top-Athlet:innen im Olympiazentrum Linz.

Die Trainingspläne werden individuell angepasst und kontrolliert. „Wir sind noch professioneller geworden“, sagt Sportdirektor Markus Moser.

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„Yvonne war eine Top-Athletin, sie weiß, wie man mit Spitzensportlern umgeht. Wenn eine wie sie dir sagt, glaub‘ an dich, du kannst eine WM- und Olympia-Medaille holen, dann beginnst du selbst daran zu glauben“, meint ÖJV-Vorzeigeathletin Michaela Polleres.

„Yvonne nennt die Dinge beim Namen. Wenn du schwach warst, wirst du nicht hören: Schade, da war Pech dabei“, erzählt Aaron Fara. „Yvonne schürt deinen Ehrgeiz und stachelt dich im positiven Sinne an“, sagt Lubjana Piovesana.

Gute Chancen in Paris

Nach den zwei Olympia-Medaillen von Tokio liegt die Latte für die Sommerspiele in Paris richtig hoch. Erst recht, weil mit Michaela Polleres nur eine Athletin des ÖJV-Sextetts über Olympia-Erfahrung verfügt. Für den Rest sind Olympische Spiele Neuland.

„Michaela ist als Nummer drei gesetzt. Sie hat – von der Papierform her – sicher die besten Chancen, auch, weil sie zu Hause schon eine Silbermedaille hängen hat. Aber sicher hat auch sie die Medaille nicht, wie wir zuletzt bei der WM in Abu Dhabi gesehen haben“, relativiert Yvonne Snir-Bönisch.

„Jede Medaille, die wir in Paris gewinnen, wäre als großer Erfolg zu werten. Aber wir sind top-vorbereitet, die Chancen stehen gut.“

Es wäre die 55. Medaille in ihrer Ära und eine besonders wichtige.

 

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