Dieses war der 10. Streich!
Mercedes Schulte stand da und weinte. Die Halbzeit-Führende hatte Silber im Monobob-Bewerb der Mädchen sicher. Und dann flossen Tränen der Freude. IOC-Präsident Thomas Bach stand nur ein paar Meter weiter, wollte die Niederösterreicherin trösten, aber die winkte nur ab: "Ich heule nicht wegen dem vergebenen Sieg - ich bin super-zufrieden mit Silber. Ich weine, weil ich die Nerven behalten habe!"
Erst knapp zwei Jahre ist es her, dass Mercedes vom Karate zum Bobfahren kam. "Athletisch hat sie noch ein bisschen Rückstand - deshalb auch die vergleichsweise schlechten Startzeiten. Aber Mercedes ist irrsinnig trainingsfleißig und ehrgeizig. Sie weiß, was sie will und sie hat Talent", meinte Coach Kurt Teigl nicht ohne Stolz.
"Ich freue mich über die 10. Medaille - wir liegen zwar im Vergleich zu Innsbruck ein bisschen zurück, andererseits hatten wir diesmal eine Reihe von vierten Plätzen. Wir sind jedenfalls sehr zufrieden mit den Leistungen. Wir haben hier etliche hoffnungsvolle Talente gesehen - Mercedes gehört sicher dazu. Es ist schön zu sehen, dass man im Bobfahren auch als Flachländerin eine Chance hat", gab sich auch ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel zufrieden.
Monobob, Mädchen, Endstand nach 2 Läufen (15 Starterinnen): 1. Laura Nolte (D) 1:57,41 Minuten; 2. Mercedes Schulte (Böheimkirchen) 1:57:65 (+ 0,24);
Weiters:
Ski Alpin, Parallel Mixed Team: 1.Deutschland; 5. Österreich (2:2 im Viertelfinale gegen Finnland, die besseren Teilzeiten gaben für Finnland den Ausschlag); Aufstellung: Manuel Traninger (SC Gröbming), Nadine Fest (SC Gerlitze);
Monobob, Burschen, Endstand nach 2 Läufen (15 Starter): 1. Jonas Jannusch (GER) 1:54,29 Minuten; 9. Leonhard Pichler 1:56,35 (+2.06);