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EM-Finaltraum geht in Erfüllung

Montag, 10. Juni 2024 / Paris 2024

Tag vier der Leichtathletik-EM im Olympiastadion von Rom (ITA): am Vormittag waren Speerwerferin Victoria Hudson und 1500-m-Läufer Raphael Pallitsch im Einsatz, beide zeigten sehr starke Leistungen und zogen in ihre Finali ein.

Zwölf Jahre nach seinem EM-Debüt über 800 Meter war Raphael Pallitsch zum zweiten Mal bei Kontinentalmeisterschaften mit dabei, diesmal über 1500 Meter. Der Neo-Rekordler zeigte in den letzten Wochen in bestechender Form und hatte sich den Finaleinzug zum Ziel gesetzt.

Im ersten von zwei Vorläufen gingen es die 16 Läufer sehr verhalten an, keiner wollte die Führung übernehmen und so wurde der Burgenländer nach vorne gespült. Ein Top-6-Platz war das Ziel aller Teilnehmer, denn nur dieser berechtigte zum Finaleinzug. Das rote Trikot blieb nach Durchgangszeiten von 1:04 Minuten für 400 Meter und noch langsameren 2:11 Minuten nach 800 Metern noch immer an der Spitze.

Plötzlich zogen außen gleich mehrere Läufer vorbei und drängten den Oggauer nach innen, der sich innerhalb weniger Meter auf Position 10 wiederfand und eingesperrt war. Erst 150 Meter vor dem Ziel war der 34-Jährige endlich frei und konnte sich mit einem sensationellen Zielsprint noch auf Platz sechs nach vorne schieben. Mit 3:44,29 Minuten lag Pallitsch nur eine Hundertstelsekunde vor Mario Garcia (ESP), was aber für den Finaleinzug genug war, jeder Zentimeter zählte in diesem Rennen also. Der Traum vom EM-Finale (Mittwoch 22:26 Uhr) ging für den ehemaligen Lehrer somit in Erfüllung.

"Mein Traumziel erreicht"

Raphael Pallitsch: “Ich habe versucht, die Position so lange wie möglich zu halten. 800 Meter vor dem Schluss haben sich dann drei Läufer vorbeigedrückt, obwohl ich auf Bahn zwei war, aber da kann man nichts machen. Es war auch nicht unfair, das gehört einfach dazu in solchen Rennen. Ich habe immer mitgezählt und geschaut, wo ich im Feld liege. Ich habe 200 Meter vor dem Ziel gewusst, ich bin auf Position acht bis neun. Diese Position muss ich auf alle Fälle halten und habe dann nur darauf gewartet, dass ein Loch aufgeht, damit ich da rauskomme. Auf der Zielgeraden war ich schon auf Bahn drei bis vier, aber da habe ich durchgezählt von neun, acht, sieben. Ich hatte am Ende einen kleinen Geschwindigkeitsüberschuss gegenüber den anderen und habe mich nach vorne gelehnt. Das macht dann den Unterschied, wenn es um Hundertstel geht. Das kann auch anders ausgehen, aber das ist Racing. Mein Traumziel habe ich erreicht. Ich hoffe schon auf ein 12er-Finale, aber möglicherweise gibt es nach den Stürzen im zweiten Lauf noch Proteste und das Feld wird größer, denn von den Stürzen waren auch zwei Medaillenkandidaten betroffen. Aber ich nehme es, wie es kommt. Seit der WM habe ich immer liefern können, sowohl was Taktik und Form betrifft. Das baut mich auf, obwohl seit dem Rekord in Ostrava die Vorbereitung nicht ideal war. Das habe ich mental aber gut weggesteckt und körperlich bin ich dennoch da. Jetzt heißt es sich gut für das Finale zu erholen.”

Im Schongang ins Finale

Victoria Hudson, Europas Jahresbeste im Speerwurf mit 66,06 m, darf als Gesamtfünfte der Qualiikation für das EM-Finale am Dienstagabend in Rom planen.

Die 28-jährige Niederöstrreicherin warf im zweiten Versuch der Qualifikationsgruppe A 60,15 m und schloss die Gruppe damit als Dritte ab. Die direkte Final-Qualifikationsweite von 60,50 m versäumte die ÖLV-Rekordhalterin um ganze 35 Zentimeter. Mit Marie-Therese Obst (NOR/61,45) und Vize-Europameisterin Adriana Vilagos (SRB/60,57) schafften das zwei Konkurrentinnen aus Gruppe A jeweils im ersten Wurf. In der Gruppe B gelang dieses Kunsstück nur Maria Andrejczyk (POL/60,61). Unter 30 Teilnehmerinnen aus 17 Nationen erreichte Victoria Hudson den fünften Rang und zog souverän ins Finale der Top-12 ein.

"War richtig nervös"

"Ich war richtig nervös in der Früh. Aber mit dem zweiten Wurf, den sicheren 60 Meter, bin ich absolut zufrieden. Es ist immer ein bisschen eine Gradwanderung. Du willst nicht zuviel Kraft lassen, aber trotzdem abliefern. So gesehen war das absolut okay Dienstagabend werden die Karten neu gemischt. Da wird man eine andere Vicky sehen", bilanzierte die 28-jährige Niederösterreicherin.

Auf der Tribüne drückten Freund Gregor und Vickys Eltern bzw. Großeltern (aus England - beide 80+) die Daumen. "Früher hätte mich so etwas nervös gemacht. Aber jetzt bin ich selbstsicher genug, gibt mir das Kraft. Es ist wirklich schön, sie dabei zu haben."

Der Kampf um die Speerwurf-Frauen-Medaillen wird Dienstag, ab 21.36 Uhr, in Szene gehen. "Normalerweise liege ich da schon im Bett. Aber so werde ich mich am Nachmittag schon ein bisschen hinlegen. Ich werde geistig und körperlich voll da sein, freue mich aufs Finale. Ich werfe gerne am Abend - mit Flutlicht und wenn mehr Leute im Stadion sind", meinte die WM-Fünfte. Ihr Minimalziel: Den 10. EM-Rang von München 2022 zu verbessern.

"Ich nehm's Wurf für Wurf. Aber ich weiß, ich kann weit werfen. Ich bin konkurrenzfähig. Der erste Schritt im Finale ist, sich in den Top-8 zu etablieren, um sechs Versuche zu haben."

Coach Gregor Högler nahm den fünften Gesamtrang zufrieden zur Kenntnis. "Vicky war sehr souverän und die Verkühlung ist auch komplett überstanden. Bis zu acht Werferinnen kämpfen um die Medaillen." Nachsatz: "Luki ist ein gutes Vorbild, wie man hier im Finale wirft. Es wäre schön, wenn Vicky es ihm nachmachen könnte."

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