Europaspiele: Der Blick zurück
Asienspiele, Panamerikanische Spiele, Pazifikspiele, Afrikaspiele – kontinentale Multisport-Events genießen seit über 100 Jahren große Tradition, einzig in Europa gab es lange Zeit keine eigenen Spiele. Dies sollte sich zu Beginn des neuen Jahrtausends ändern. Stimmen wurden laut, Ideen geboren – schließlich beschloss die Generalversammlung der Europäischen Olympischen Komitees (EOC) am 8. Dezember 2012, die Europaspiele erstmals im Jahr 2015 auszutragen.
Bei der Premiere in Baku waren rund 6.000 Athlet:innen aus 50 Nationen an 17 Wettkampftagen in 253 Entscheidungen am Start. Das Team Austria war dabei mit 143 Athlet:innen (72 Damen, 71 Herren) vertreten. Die erste Auflage war äußerst erfolgreich, insgesamt nahm die rot-weiß-rote Abordnung 13 Medaillen (3x Gold, 6x Silber, 4x Bronze) mit nach Hause. Für die Goldmedaillen sorgten Sebastian Steffan und Caroline Pilhatsch (beide Schwimmen) sowie das Leichtathletik-Team. Die spätere Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Bettina Plank zeigte im Karate-Bewerb bis 50 kg erstmals international auf.
Plank war es auch, die vier Jahre später bei der zweiten Auflage der Europaspiele in Minsk für die einzige Goldmedaille des Team Austria
sorgen sollte. Dazu kamen zwei Silbermedaillen sowie vier Bronzemedaillen, die das 56-köpfige Aufgebot (22 Frauen, 34 Männer) holen konnte. „An die Europaspiele habe ich nur gute Erinnerungen. Zwei Starts, zwei Medaillen – was will man mehr? Ich setze alles daran, die Serie in Krakau auszubauen“, sagt Plank.
Über die Jahre wurden die Europaspiele immer attraktiver gestaltet. Während in Baku in einigen Sportarten Nachwuchs-Bewerbe ausgetragen wurden, ging es in Minsk um EM-Medaillen und Olympia-Tickets für Tokio. Dieser Trend wurde fortgesetzt, die europäischen Verbände noch mehr integriert, um Anreize zu schaffen. So werden in Krakau in zahlreichen Sportarten offizielle EM-Titel und Startplätze für die Olympischen Spiele Paris 2024 vergeben.
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