Fulminantes Finale
Doppelsieg im Einzel durch Madeleine Egle und Lisa Schulte, Sieg im Doppel durch Selina Egle und Lara Kipp, dazu Platz 3 vom Duo Juri Gatt und Riccardo Schöpf. Beim Weltcupfinale im deutschen Winterberg legte Österreichs Rodel-Team am Samstag einen fulminanten Schlusssprint hin.
Selina Egle und Lara Kipp rodelten im Doppelsitzer ebenso zu ihrem vierten Saisonsieg, wie Madeleine Egle, die im Einsitzer mit Lisa Schulte um die Wette strahlte. Juri Gatt und Riccardo Schöpf holten beim Endspurt der Herren-Doppelsitzer Rang drei. Die Rodel-Saison 2022/2023 wird am Sonntag mit zwei weiteren Entscheidungen finalisiert.
Platz 2 im Gesamt-Weltcup
Selina Egle und Lara Kipp spielten beim Saisonfinale auf der WM-Bahn von 2019 ihre ganze Klasse aus. Das ÖRV-Duo, das mit einem neuen Bahnrekord zur klaren Halbzeitführung gerodelt war, ließ im Finale nichts anbrennen und fixierte mit neuerlicher Bestzeit ihren vierten Saisonsieg. Hinter den Österreicherinnen landeten die deutschen Doppel-Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt /Cheyenne Rosenthal und die Italienerinnen Andrea Vötter/Marion Oberhofer auf den Plätzen zwei und drei.
Damit beendeten die beiden 20-jährigen Tirolerinnen, die bei der Weltmeisterschaft zwei Silbermedaillen erobert haben und sich bereits mit der kleinen Kristallkugel für den Sieg im Sprint-Weltcup belohnen konnten, den Gesamt-Weltcup hinter Vötter/Oberhofer auf Platz zwei.
ÖRV-Damen mit Doppelsieg
Ihrer jüngeren Schwester um nichts nach stand Madeleine Egle, die das neunte und letzte Weltcuprennen im Damen-Einsitzer für sich entscheiden konnte und damit nach ihren drei Siegen zu Saisonbeginn eindrucksvoll auf die Erfolgsstraße zurückkehrte. Hinter der Rinnerin belegte Lisa Schulte den sensationellen zweiten Rang, damit gelang den ÖRV-Damen der zweite Doppelsieg im Weltcup nach 1997.
Rang drei ging an die amtierende Welt- und Europameisterin Anna Berreiter (GER), Hannah Prock, nach dem ersten Lauf auf Rang vier, beendete das Rennen nach Linienproblemen in Durchgang zwei auf Platz neun. Die Deutsche Julia Taubitz sicherte sich mit Rang fünf zum dritten Mal in ihrer Karriere den Sieg im Gesamt-Weltcup.
Madeleine Egle, in der Endabrechnung als beste ÖRV-Dame Vierte, schaut schon Richtung nächste Rodel-Saison: „Zu zweit vorne zu sein ist umso schöner, vor allem weil wir im Vorfeld nicht wirklich einschätzen konnten, wo wir stehen. Zwischendurch war es eine schwierige Saison, aber es ist cool wenn man weiß, das es noch funktioniert und das man nächste Saison wieder angreifen kann.“
Gatt/Schöpf wieder am Podium
Bei den Herren-Doppelsitzern, wo die Top-8 nach dem ersten Lauf innerhalb von 15 hundertstel Sekunden lagen, entwickelte sich ein packender Endspurt um den Tages- und Gesamtsieg im Weltcup. Tobias Wendl und Tobias Arlt sicherten sich nach Halbzeitrang drei dank einer erfolgreichen Attacke ihren sechsten Saisonerfolg und damit zum fünften Mal in ihrer Karriere den Sieg im Gesamt-Weltcup.
Hinter Toni Eggert und Sascha Benecken, ebenfalls Deutschland, belegten die Tiroler Juri Gatt und Riccardo Schöpf Rang drei. Die beiden 21-Jährigen, die in ihrer dritten Weltcupsaison ihren Premierensieg (Igls) feierten und insgesamt fünf Mal auf das Podium gerodelt waren, beendeten den Gesamt-Weltcup als bestes ÖRV-Duo auf Rang vier. Yannick Müller und Armin Frauscher, die in Durchgang eins mit der zweitschnellsten Zeit aufhorchen ließen, kamen im Finale nicht optimal ins Rodeln und belegten Rang fünf. Thomas Steu und Lorenz Koller landeten unmittelbar hinter ihren Teamkollegen auf Platz sechs.
Die Weltcupsaison 2022/2023 wird am Sonntag mit der Entscheidung der Herren und einer finalen Team-Staffel abgerundet. Da wie dort hat Österreich noch Chancen auf einen Top-3-Platz in der Endabrechnung.