Gemischte Gefühle nach Semifinal-Aus
Viktoria Wolffhardt stürzte sich am Mittwochnachmittag im Semifinale im Canadier-Einer in den Olympia-Wildwasserkanal in Vaires-sur-Marne. Die Devise hatte OKV-Nationalcoach Helmut Oblinger schon vor dem Bewerb ausgegeben: „Volle Attacke, keine Fehler!“ Am Papier ging der Plan auf, die Realität zeichnet ein anderes Bild. Ein schwerer Fehler begräbt die Final-Hoffnungen bereits nach knapp 30 Fahrsekunden, am Ende verpasst die Niederösterreicherin als 14. das Finale knapp.
Mit Startnummer zwei – und großen Ambitionen – ging die 30-jährige Niederösterreicherin in den Canadier-Einer-Bewerb am sechsten Wettkampftag der Olympischen Spiele 2024 in Paris. Ihre Final-Pläne fielen nur wenig später ins Wasser. Die Schlüsselstelle im Olympiakanal rund um die Tore sechs, sieben und acht wurde Wolffhardt zum Verhängnis. Um ein Haar verpasste sie Tor Nummer sieben und musste in der Konsequenz mehrere Meter zurückpaddeln, um eine 50-Sekunden-Strafe für das Verpassen eines Tores zu vermeiden. Die restliche Fahrt bestritt sie fehlerlos und erreichte das Ziel in einer Zeit von 120,78 Sekunden. Mit 15,23 Sekunden Rückstand auf die Semifinal-Schnellste Gabriela Satkova aus Tschechien landete die OKV-Athletin auf Rang 14 und verpasste das Finale der besten zwölf Athletinnen damit um knapp drei Sekunden.
„Schnell genug für ein Finale“
Im Nachgang herrschen gemischte Gefühle: „Einerseits bin ich enttäuscht, dass ich das Finale trotz des großen Fehlers so knapp verpasst habe, andererseits weiß ich, dass ich schnell genug für ein Finale bin. Ich musste voll attackieren, leider ist es mir nicht ganz aufgegangen“, resümiert Wolffhardt, die im Kajak-Cross-Bewerb noch eine weitere Olympia-Chance hat: „Morgen Früh sitze ich im Cross-Boot! Das Ergebnis von heute hake ich ab und lege den Fokus voll auf die nächsten Bewerbe.“
Auch Oblinger kann dem Abschneiden seiner Athletin viel Positives abgewinnen: „Wir haben gewusst, dass die Tore sechs, sieben und acht zur Schlüsselstelle werden – und leider hat Viki dort die Ideallinie nicht exakt getroffen. Aber sie hat sich von Lauf zu Lauf gesteigert und darf mit ihrer Leistung durchaus zufrieden sein. Die nächste Chance gibt’s im anderen Boot!“